Gewalt- und Sexszenen hätte nicht zum vorzeitigen Aus der Show geführt, machte RTL 5-Geschäftsführer Remko van Westerloo im Interview mit Quotenmeter.de deutlich. Ob es die Show auch nach Deutschland schafft, ist nach wie vor unklar.
Der Hype der Realityshows ist hierzulande vorbei, wenngleich RTL II seit einigen Tagen mit der inzwischen achten Staffel von «Big Brother» erfolgreich am Start ist. Zuletzt konnte sogar die Hürde von neun Prozent Marktanteil in der Zielgruppe übersprungen werden. Doch während hierzulande seit nunmehr acht Jahren stets das gleiche Grundkonzept gesendet wird, ist man in den Niederlanden schon weiter.
Schon häufiger berichtete Quotenmeter.de in der Vergangenheit über den „Goldenen Käfig“ – also «De Gouden Kooi». Und darum ging es usprünglich: Viele Kandidaten leben in einem großen Haus, eingerichtet mit allem, was das Herz begehrt. Am Ende erhält derjenige das Haus, der am längsten darin ausharrt. Mindestaufenthalt: Zwei Jahre. Für jeden Tag, den die Kandidaten in der Villa bleiben, erhalten sie ein Schmerzensgeld in Höhe von 1.000 Euro, was den Aufenthalt gleich um ein Stückchen erträglicher macht. Das Haus selbst ist übrigens zwei Millionen Euro Wert – dumm nur, dass das nun im Besitz des Senders bleiben wird.
Schließlich kann der Mindestaufenthalt nie erreicht werden, weil die Show schon vor Ablauf dieses Zeitraums beendet wird. Gewalt und Sexszenen haben Werbekunden wohl abgeschreckt – doch das ist offenbar nicht der Grund. Jedenfalls wenn man RTL 5, dem verantwortlichen Sender, Glauben schenken darf. Dass man die Show aufgrund von Obszönitäten & Co. rechtzeitig zur Fußball-EM beenden will, sei nicht korrekt, wie RTL 5-Progtrammdirektor Remko van Westerloo gegenüber Quotenmeter.de betonte.
Er ist sehr zufrieden mit «De Gouden Kooi». Die Show sei in den Niederlanden ein großer Erfolg, aber verschwinde aufgrund der jährlichen Sommerpause in der Programmierung der RTL-Stationen vom Schirm. An die ursprünglich erdachten Regeln hält man sich damit aber natürlich nicht.
Während der „Goldene Käfig“ in Holland also geschlossen wird, könnte die Show womöglich bald nach Deutschland kommen. In den vergangenen Wochen hatte es Spekulationen gegeben, wonach Endemol derzeit nach einem geeigneten Sender für das umstrittene Format sucht – obwohl Endemol Deutschland-Chef Borris Brandt solche Pläne noch im vergangenen Jahr im Interview mit dem Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de ausgeschlossen hatte. Die Bitte um eine Stellungnahme der Produktionsfirma zu diesem Thema blieb bislang unbeantwortet.