StoryDer elfjährige Moritz lebt nach dem Tod der Mutter bei seiner Tante in Deutschland, weil sein Vater Michael als Ingenieur in einem Windpark in Spanien arbeitet. Um Moritz auf andere Gedanken zu bringen, soll er seinen Dad in Spanien besuchen. Im Flugzeug lernt der Junge die temperamentvolle Spanierin Vicky kennen, die ihm ihre Visitenkarte gibt, als sein Vater nicht wie verabredet auf ihn wartet. Schließlich flüchtet Moritz vor der Flughafenpolizei und macht in der Brachlandschaft hinter dem Flughafen-Terminal eine wundersame Bekanntschaft: Er trifft auf einen alten Mann in eigenwilliger Ritterkostümierung, der behauptet, Don Quichote von La Mancha zu sein.
Moritz ist skeptisch. Als der schrullige Don Quichote ihm auch noch anbietet, als Knappe in seine Dienste zu treten, ist Moritz wirklich erleichtert, dass sein Vater endlich auftaucht. Michael hatte mal wieder wegen seiner Arbeit an einem wichtigen Projekt den Sohn vergessen. Doch alles soll anders werden: Vater und Sohn fassen den Plan, den Geburtstag der Mutter am Meer zu verbringen, das sie so geliebt hat. Noch immer macht es Moritz traurig, wenn er an seine Mama denkt. Auch Michael ist nicht über den Tod seiner Frau hinweg. Aber gerade als Moritz sich wirklich auf den Tag am Meer zu freuen beginnt und eine Flaschenpost an seine Mutter schreibt, bekommt Michael einen Anruf, der ihn ausgerechnet für diesen Tag beruflich nach Madrid zitiert. Moritz ist außer sich und haut nach einem heftigen Streit mit dem Vater einfach ab.
DarstellerChristoph Maria Herbst («Stromberg») ist Don Quichote
Johann Hillmann («Albert – Mein unsichtbarer Freund») ist Moritz Ahlfeld
Peter Lohmeyer («Vorne ist verdammt weit weg») ist Michael Ahlfeld
Saskia Vester («KDD - Kriminaldauerdienst») ist Tante Sybille
Bibiana Ballbé («Silenci?») ist Vicky Torres
Hans Richter («Baader») ist Kern
KritikDer Sat.1-Fernsehfilm der Woche «Don Quichote» stammt aus der Feder von Christian Zübert, der bereits die Familienprojekte «Der Schatz des weißen Falken» und «Absolut das Leben» schrieb. Für Oliver Pocher verfasste er das Screenplay von «Vollidiot» und im Kino ist er mit «Die rote Zora» zu sehen. Schon das Drehbuch von «Der Schatz des weißen Falken» überzeugte durchgehend und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass Zübert erneut eine gute Filmvorlage ablieferte. Für die Umsetzung war Sibylle Tafel verantwortlich, die in den letzten Jahren «Der Butler und die Prinzessin», «3 Engel auf der Chefetage», «Ein Familienschreck kommt selten allein» und «Spezialauftrag: Kindermädchen» für Sat.1 umsetzte. Die vier genannten Produktionen waren allesamt in Ordnung und wiesen keine großen Schwächen auf.
Die deutsch-spanische Produktion «Don Quichote» bedient sich die derzeit sehr beliebte Methode des Off-Sprechers. Bei diesem Fernsehfilm kommentiert Johann Hillmann als 11-jähriger Moritz die Handlung, wobei man sagen kann, dass dies unnötig ist. Allerdings schmälert es den Filmgenuss nicht. Vor allem die Geschichte des Sohnes am Anfang ist gut erzählt worden, wobei es hier einige Schwächen gibt: Drei Kinder bedrohen einen anderen Jungen, doch Passanten, die nebendran laufen, schauen nicht einmal hin.
Zu Beginn wird auch kurz und prägnant die Legende von Don Quichote erklärt, sodass der Zuschauer sich mit der Thematik auskennt, aber nicht mit historischen Erzählungen genervt wird. In weniger als einer halben Minute weiß man über den früheren Ritter bescheid. Einen weiteren Pluspunkt bekommt der Film durch die Darstellung von Moritz‘ Gefühlslage nach dem Tod seiner Mutter. Oftmals ist die Gefühlslage der Personen völlig konfus, bei Moritz kann man allerdings die Handlungen nachvollziehen.
Die Fernsehproduktion lebt von Computeranimationen, die eigentlich – für einen Fernsehfilm – recht schön geworden sind. Allerdings muss man klar sagen, dass die Steinungeheuer nicht echt aussehen. Mit einem höheren Budget wären vielleicht noch schönere Animationen möglich gewesen. Aber dennoch kann «Don Quichote – Gib niemals auf!» durchgängig unterhalten.
Sat.1 zeigt «Don Quichote» am Dienstag, den 25. März 2008, um 20.15 Uhr.