Herber Verlust: RTL Shop bald ohne Walter Freiwald
Nachdem der Verkauf des Shoppingsenders bevor steht, geht ausgerechnet das bekannteste Gesicht von Bord.
Seit kürzlich bekannt wurde, dass RTL seinen Teleshoppingkanal RTL Shop verkaufen möchte, herrscht bei der Belegschaft des Senders dicke Luft. Trotz eines erweiterten Sortiments konnte RTL Shop offenbar nicht schnell genug in die Gewinnzone gebracht werden.
„RTL ist kein Handelsunternehmen. Deshalb ist der Rückzug aus dem Einkaufsfernsehen strategisch richtig“, kündigte RTL Interactive-Geschäftsführer Johannes Züll kürzlich gegenüber dem „Handelsblatt“ an – sehr zur Verwunderung der Mitarbeiter. Wie die Zeitung unter Berufung auf Unternehmensinsider berichtete, erzielte der RTL Shop im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 90 Millionen Euro. Die Verluste hätten sich im leicht zweistelligen Millionen-Bereich bewegt.
Der Zeitpunkt der Bekanntgabe wurde ohnehin schlecht gewählt: Pünktlich zum siebten Geburtstag des Senders erhielt die Belegschaft die schlechte Nachricht. Wie schlecht die Stimmung sein muss, zeigt auch eine in der vergangenen Woche bekannt gewordene Personalie: Walter Freiwald, von Beginn an das Gesicht des Senders, wird den Teleshoppingkanal verlassen. Diese Informationen liegen auch Quotenmeter.de vor. Wie das Online-Fernsehmagazin aus Senderkreisen bestätigt bekam, wird Freiwald - einst durch «Der Preis ist heiß» bekannt geworden - bereits im April nicht mehr für RTL Shop tätig sein.
Die Verantwortlichen des Senders halten sich offiziell bedeckt und wollen derzeit weder über die Zukunft von RTL Shop noch die ihrer Belegschaft sprechen. Ohne Frage: Dass Freiwald nun seinen Hut nimmt, ist ein deutliches Zeichen nach außen, schließlich war er es, der den Sender in den vergangenen sieben Jahren zu einer Marke machte. Er präsentierte darüber hinaus auch das tägliche Shopping-Fenster bei RTL.
Wie es mit RTL Shop weitergeht, steht momentan noch in den Sternen: Schon in den nächsten Monaten wird wohl der Eigentümer wechseln – wer den Teleshoppingsender künftig sein Eigen nennen darf, ist jedoch noch unklar. Sicher ist nur, dass der Kanal dann ohne seinen markantesten Moderator auskommen muss. Ein herber Verlust.
17.03.2008 11:30 Uhr
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Alexander Krei