Seit Montag ist der Berliner Fernsehsender Sat.1 mit einem gänzlich neuen Design on Air. Am auffälligsten: Sämtliche Farben, die verwendet wurden, wirken weicher und wärmer als zuvor. Die größte Veränderung im laufenden Programm dürfte der Logowechsel sein. Hier heißt es “Back to The roots” - der Ball steht nun wieder alleine. Einen kleinen Frischzellenkur wurde das wohl bekannteste TV-Logo Deutschlands unterzogen - er ist nun noch eine Runde schlanker, denn er hat eine weitere Lamelle verloren.
Zu sehen ist das Dauerlogo wieder links und nicht mehr rechts, wie die Jahre zuvor. Damit rückt der Ball wieder mehr in den Mittelpunkt, wie Sat.1-Geschäftsführer Dr. Torsten Rossmann im Quotenmeter.de-Interview verriet. Der erste Blick der Zuschauer falle immer nach links oben, also dorthin, wo jetzt der Ball platziert ist. Die Verantwortlichen selbst werden wohl vor allem auf den neuen Vorabend schauen.
Pünktlich zu den - qualitativ wenig ansprechenden «Sat.1 News» - schalteten die Menschen weg und kamen erst langsam zu «K 11 - Kommissare im Einsatz» zurück. Verständlich, dass die Sat.1-Verantwortlichen diesen Umschaltimpuls weghaben wollten. Aus diesem Grund zeigt man Magazin und Nachrichten nun nach den Crime-Dokus und kann so auch damit werben, nun eine Nachrichtensendung um 20.00 Uhr im Programm zu haben. Und noch einen Vorteil hat der neue Programmablauf, dessen sind sich auch die Macher in Berlin bewusst, auch wenn sie es öffentlich wohl nicht zugeben würden.
Selbst wenn die Nachrichten um 20.00 Uhr nicht ganz so gut funktionieren, ist es nicht sonderlich schlimm. Um 20.15 Uhr werden die Zuschauerkarten ohnehin komplett neu gemischt, der Audience Flow spielt um diese Zeit also kaum eine Rolle. Zu Deutsch: Schlecht laufende Nachrichten um 20.00 wären wirklich verkraftbar. Sat.1-Chef Rossmann gibt sich ohnehin zurückhaltend, was die Erwartungen betrifft: Mittelfristig wolle man die «Tagesschau» bei den 14- bis 49-Jährigen toppen, die dort derzeit auf knapp zehn Prozent Marktanteil kommt. Das Ziel ist es also, mittelfristig knapp unterhalb des Senderschnitts zu liegen. • Sat.1