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Die Kritiker: «Das Papst Attentat»

Story



Laut Vorsehung soll an einem bestimmten Tag im September ein Attentat auf den höchsten Würdenträger der katholischen Kirche verübt werden. Als sich Teile der Prophezeiung im Vorfeld tatsächlich erfüllen, ist der Vatikan ernsthaft beunruhigt. Für den anstehenden Besuch des Heiligen Vaters in Köln gelten daher höchste Sicherheitsbestimmungen. Mit vereinten Kräften wollen die Sicherheitsbeamten des Vatikan, Andrea Conti und Paolo Naldini, sowie die BKA-Beamten Sara Stertz und Frank Dabrock für den Schutz des Papstes sorgen.


Dann gibt es plötzlich eine heiße Spur. Ins Visier gerät der unter dem Spitznamen "Der Chirurg" bekannte Präzisionsschütze Rami Hamdan. Sein Motiv - so scheint es - liegt klar auf der Hand: 25 Millionen Dollar. Die sind Rami von dubiosen Zwischenhändlern angeboten worden, um ein Attentat auf "eine ranghohe Persönlichkeit" zu verüben.



Darsteller

Heiner Lauterbach («Die Gustloff») ist Rami Hamdan

Gesine Cukrowski («Das Wunder von Berlin») ist Sara Stertz

Max von Thun («Die Flucht») ist Frank Dabrock

Jean-Yves Berteloot («Sakrileg - The Da Vinci Code») ist Andrea Conti

Jürgen Tarrach («Die Sache mit dem Glück») ist Herbert Glowalla

Gottfried John («Die Flut») ist Paolo Naldini

Claudine Wilde («Im Tal des Schweigens 4») ist Petra Krüger

Idil Üner («Verschleppt - Kein Weg zurück») ist Marie Hamdan

Hartmut Stanke («Ein Dichter in der Familie») ist der Papst

Klaus Schindler («Moppel-Ich») ist BKA-Leiter Wegner



Kritik

In den kommenden Wochen wird der Kölner Fernsehsender RTL immer wieder am Sonntag eine deutsche Eigenproduktion zeigen. Den Anfang macht «Das Papst Attentat» mit Heiner Lauterbach in der Hauptrolle. Alle Filme, die im Laufe der Zeit folgen werden, müssen sich nun aber warm anziehen. RTL hat die Latte für alles Weitere extrem hoch gehängt. Der vorliegende 90-minütige Spielfilm ist nahezu perfekt.



Er beginnt aber recht ungewöhnlich: Die Geschichten in den ersten 20 Minuten spielen in geschätzt acht Ländern der ganzen Welt. Alles beginnt mit einer Prophezeiung, die der Zuschauer zu Beginn wohl nicht einordnen kann. Heiner Lauterbach tritt recht schnell in Erscheinung, aber aufpasst: Genau hinsehen, ansonsten besteht die Gefahr, ihn gar nicht zu erkennen.



Alles ist recht hektisch, die Farben stechen ins Auge, sie sind brillant gewählt - und dennoch könnte sich der ein oder andere Zuschauer etwas überfordert fühlen. Nicht, weil alles zu schnell geht, sondern weil man mit dem Geschehen auf dem Bildschirm eben recht wenig anfangen kann. Die Erklärungen, warum alles so ist, liefert der Film erst einige Zeit später mittels Rückblenden.



Nun kann man durchaus sagen, dass ein Mensch, der dem Papst an den Kragen will, nicht gerade der perfekte Schwiegersohn ist. Heiner Lauterbach hat in dem Film aber das nahezu Unglaubliche gefasst: Der Zuschauer wird mit der Zeit große Sympathien für den Attentäter entwickeln, er wird ihn verstehen und er wird mit ihm fühlen. Lauterbach macht das Böse somit absolut salonfähig - eine Leistung, die gar nicht genug zu würdigen ist. Dieses Lob gilt auch für den Regisseur, Rainer Matsutani («Die Stimmen») und für Holger Karsten Schmidt, der das Drehbuch verfasste.



Vor allem in den letzten Minuten der Produktion steigt die Spannungskurve - nicht zuletzt dank der auch hier gut angeordneten Rückblenden - nochmals enorm an und verbleibt auf einem Niveau, das den Zuschauer bis ins Mark fesseln wird. «Das Papst Attentat» ist somit sicherlich die bisher beste Eigenproduktion eines deutschen Privatsenders im Jahr 2008.



RTL zeigt «Das Papst Attentat» am Sonntag, den 16. März 2008, um 20.15 Uhr.
14.03.2008 11:13 Uhr Kurz-URL: qmde.de/26017
Manuel Weis

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Tags

Papst Attentat

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