►   zur Desktop-Version   ►

Jürgen Vogel: 'Ich habe keine Führungsqualitäten'

Dass sich Menschen - wie in seinem neuen Film - in kürzester Zeit zu Hetzern und Gewalttätern entwickeln, hält der Schauspieler für durchaus realistisch.

Foto: PixelioIn seinem neuen Film «Die Welle», der in einer Woche in die Kinos kommt, spielt Jürgen Vogel einen Gymnasiallehrer in Brandenburg, der seine Schüler verleitet, sich als Elite zu betrachten.

Zugrunde liegt ein Experiment, das ein Geschichtslehrer 1967 an einer kalifornischen High School wagte, um die Verführungskraft faschistischer Parolen zu verdeutlichen. "Es ist wirklich erschreckend, in welchem Maße dieser Versuch komplett außer Kontrolle gerät", sagt Vogel im Interview mit der Zeitschrift "TV Movie". Dass sich Menschen wie im Film in kürzester Zeit zu Hetzern und Gewalttätern entwickeln, hält der Schauspieler für durchaus realistisch.




"Das funktioniert heute noch genauso wie vor siebzig Jahren", erklärt Vogel. "Weil viele einsam sind, aber alle zu einer Gruppe gehören möchten, Teil von etwas Besonderem sein wollen." Vogel selbst hat durch den Film erfahren, was für eine große Faszination Macht ausübt. "Auch wenn ich privat keine Führerqualitäten habe, kann ich durch die Rolle nachvollziehen, wie der Lehrer von der Erotik der Macht verführt wird", gesteht der 39-jährige Schauspieler. Den Initiator des Experiments, US-Lehrer William Ron Jones, hat Vogel am Set kennen gelernt. "Ein Spitzentyp, der brennt noch heute."

Dass das Filmfinale radikaler ausfällt als das echte Experiment, findet der Schauspieler nur konsequent. "Wir mussten diesen harten Schluss drehen, damit jeder erkennt, dass so etwas zu nichts Gutem führen kann."
05.03.2008 11:42 Uhr Kurz-URL: qmde.de/25808
Alexander Krei  •  Quelle: TV Movie

Artikel teilen


Tags

Jürgen Vogel

◄   zurück zur Startseite   ◄
Werbung

Qtalk-Forum » zur Desktop-Version

Impressum  |  Datenschutz und Nutzungshinweis  |  Cookie-Einstellungen  |  Newsletter