«Wer wird Millionär?» und «Einsatz in vier Wänden» erzielten am Montag zum Teil katastrophale Quoten beim jungen Publikum. Jauch siegte nur dank älterer Zuschauer.
Es ist ein seltenes Bild für Privatsender, wenn der Marktanteil in der Zielgruppe unter dem Marktanteil beim gesamten Publikum liegt. Im Umkehrschluss bedeutetet das: Ein Format ist überwiegend bei den älteren Zuschauern beliebt - für die auf junges Publikum angewiesenen Privatsender ist das alles andere als gut.
«Wer wird Millionär?» hat schon seit Jahren mit diesem Problem zu kämpfen, liegt aber in der wichtigen Zielgruppe meist oberhalb des RTL-Schnitts. Doch immer wieder sah es für Moderator Günther Jauch zuletzt überhaupt nicht gut aus - so wie an diesem Montag. Zwar machte das Quiz mit 7,20 Millionen Zuschauern und 21,4 Prozent Marktanteil insgesamt locker das Rennen, doch gerade einmal 1,95 Millionen Zuschauer davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt - weit weniger als ein Drittel des Publikums kam also aus der Zielgruppe. Hier belief sich der Marktanteil auf sehr enttäuschende 14,1 Prozent, was zugleich den schwächsten Wert seit Monaten bedeutete.
Für Tine Wittler sah es anschließend übrigens sogar noch schlechter aus, denn gerade einmal noch 1,55 Millionen Werberelevante sahen ihren «Einsatz in vier Wänden - Spezial». Mit nur 11,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe kann man in Köln natürlich überhaupt nicht zufrieden sein. Anders als bei Günther Jauch war «Einsatz in vier Wänden - Spezial» darüber hinaus nicht einmal beim Gesamtpublikum erfolgreich: 3,66 Millionen Zuschauer bedeuteten schwache 11,6 Prozent Marktanteil und werfen die Frage auf, ob die Dekosoap nach dem Ende der täglichen Ausgaben in der Primetime noch eine Zukunft hat.
Im Tagesvergleich hatte RTL übrigens nur wenig zu lachen: Beim jungen Publikum betrug der Marktanteil am Montag gerade einmal 13,8 Prozent - die Kölner lagen damit nur knapp hinter den Kollegen von ProSieben, die RTL mit dem Spielfilm «Fleisch» im Abendprogramm klar überholen konnten.