Story:Die Männer der GSG9 sind perfekt ausgebildet und körperlich topfit. Terrorismus, organisiertes Verbrechen - fast täglich muss sich die Elitetruppe mit der wachsenden Bedrohung auseinander setzen. Im Auftakt der zweiten Staffel entdecken Geb, Demir, Frank und Konny einige Verdächtige, die einen Nuklearsprengkopf bergen. Beim Zugriff gelingt den Verdächtigen jedoch die Flucht, bei der anschließenden Boots-Verfolgung haben Geb und Demir keine Chance, die Verdächtigen entkommen mit dem Atomsprengkopf. Es handelt sich dabei um einen sogenannten "Broken Arrow", ein sowjetischer Nuklearsprengkopf, der bei einem Übungsflug verloren wurde. Eine heikle Angelegenheit, steht doch der Besuch des US-Präsidenten in Berlin vor der Tür.
Darsteller:Marc Ben Puch («Wilhelm Tell») ist Geb Schurlau
Bülent Sharif («Blackout – Die Erinnerung ist tödlich») ist Demir Azlan
Andreas Pietschmann («4 gegen Z») ist Konny von Brendorp
Jorres Risse («Bianca – Wege zum Glück») ist Frank Wernitz
André Hennicke («Tod einer Freundin») ist Thomas Anhoff
Florentine Lahme («Geliebte Schwestern») ist Petra Helmholtz
Kritik: Es wird die letzte deutsche Serie sein, die ein deutscher Privatsender im Frühjahr 2008 auf das Publikum in Erstausstrahlung loslässt. Zwölf neue Folgen der Action-Serie «GSG 9» warten auf die Bundesbürger. Angesichts der Quoten der ersten Staffel dürfte klar sein, dass die Serie nur haarscharf an einer Absetzung vorbei geschrammt ist. Nur weil es gegen Ende dann doch recht gut aussah, hat man vermutlich neue Folgen bestellt.
Und die zweite Staffel beginnt mit einem Problem, mit dem man auch in der ersten Episode begann. Nämlich mit einem Fall, der über weite Strecken nicht sonderlich spannend ist - und das, obwohl er ein tolles Thema behandelt. In Berlin ist eine Atombombe aufgetaucht, die gezündet werden soll, wenn der US-Präsident in der Stadt ist. Wer «24» kennt, weiß was man aus einem solchen Stoff machen kann.
Den Produzenten von «GSG 9» ist hier nichts sonderlich spektakuläres eingefallen. Geschickt wurden aber ein, zwei Wendungen eingebaut, die letztlich dafür sorgen, dass in den letzten zehn Minuten des Falls doch noch etwas Spannung aufkommt. Größter Kritikpunkt - und den äußerten die Kritiker schon in Staffel eins: Es ist nicht anzunehmen, dass es in der Zentrale der GSG9 bei derart großer Gefahr dermaßen ruhig zugeht, wie in den Szenen zu sehen.
Im Hintergrund spazieren die Mitarbeiter gemütlich zu ihren Arbeitsplätzen, als ob ein stinknormaler Arbeitstag vor ihnen läge. Einzig der feste Kern des Teams - also die Hauptverantwortlichen - scheinen sich um die Bedrohung zu kümmern. Und noch eine Parallele gibt es zur ersten Staffel: Auch die zweite Staffel wird im Verlauf der Episoden deutlich besser. Episode zwei ist bereits deutlich spannender und emotionaler, Folge drei dann ein weiterer Quantensprung. Bleibt aus der Sicht des Senders nur zu hoffen, dass die Schwache Premiere nicht nachhaltig schädigend ist.
Eine größere Rolle wurde unterdessen Florentine Lahme zugewiesen. Sie soll wohl die Frauenquote innerhalb der Sendung etwas erhöhen und darf deswegen ihren Schreibtisch künftig verlassen. In Folge eins kümmert sich ihre Figur Petra Helmholtz über eine im sterben liegende Soldatin, die wichtige Informationen besitzt.
Eine große Rolle spielen weiterhin auch die privaten Geschichten des Sondereinsatzkommandos: Teamleiter Geb hat weiterhin mit Problemen rund um seine Frau zu kämpfen. Die beiden leben in Scheiden, verstehen sich aber vermeintlich gut und gehen abgeklärt miteinander um. Doch dann erfährt der Elitepolizist, dass sie in der Übersetzungsabteilung seiner Einheit einen Job angenommen hat.
Stand Demir mit seinen Familienverflechtungen in der ersten Staffel noch im Mittelpunkt der Nebengeschichten, scheint die Wahl diesmal auf Konny gefallen zu sein. Für den blonden Schönling aus reichem Hause haben sich die Macher eine Geschichte ausgedacht, die so in dieser Form wohl noch nicht auftauchte und in der Tat das Interesse erweckt. Ohne zu viel verraten, kann man sagen, dass sich der GSG9er durch diverse Machenschaften möglicherweise verstrickt.
Vergleicht man «GSG 9» nun mit anderen Krimiserien aus Deutschland - allen voran mit «Deadline» und «Post Mortem» - muss man feststellen, dass die Serie der Firma typhoon nicht ganz mithalten kann. Dennoch ist es der besondere Look, die vielen Außendrehs und der auch sonst große Aufwand, der positiv in die Bewertung einfließt. Wer bereits Spaß an den ersten Episoden der Serie hatte, wird sich - nach mühsamen Start - sicherlich erneut auf die neuen Folgen freuen.
Sat.1 zeigt die zweite Staffel von «GSG 9» immer donnerstags (ab dem 14. Februar) um 20.15 Uhr.