Die zwei Parteien Writers Guild of America und die Alliance of Motion Pictures & Television Producers haben erhebliche Fortschritte gemacht. Zwar könnte der Streik Anfang nächster Woche ein Ende haben, aber WGA-Verhandlungsführer John Bowman warnt vor übertriebenem Optimismus. Es seien zwar große Fortschritte gemacht worden, aber nun müssen die Einzelheiten geklärt werden.
Mittlerweile dauert der US-Autorenstreik vier Monate an, viele Fernsehserien wurden auf Eis gelegt und neue Formate durften ihr Glück beweisen. Nun scheinen sich die Autorengewerkschaft Writers Guild of America und der Verband der Studios, die Alliance of Motion Pictures & Television Producers, geeinigt zu haben.
Laut dem Branchenblatt Variety arbeiten die Rechtsanwälte derzeit an einem neuen Rahmenvertrag, der künftig die Besoldung der streikenden Autoren regeln soll. Darin ist nicht nur die Aufstockung der DVD-Erlöse enthalten, sondern auch die Gewinnbeteiligung bei der Internetverbreitung. Wenn die Einzelheiten geregelt sind, könnte das offizielle Streik-Ende in der nächsten Woche verlautet werden.
Die WGA hofft, dass sie bereits am Freitag den Vertrag der WGA-Ost- und –Westküstenabteilung sowie dem Verhandlungskomitee vorlegen kann. Über das gesamte Wochenende sollen dann finale Gespräche mit Mitgliedern stattfinden, die aber das Streik-Ende nicht gefährden sollen. Verhandlungskomitee-Chef John Bowman teilte den WGA-Mitgliedern am Montag in einer E-Mail mit, wann diese Treffen stattfinden und dass man noch nicht mit dem Schreiben neuer Drehbücher beginnen soll.
Branchen-Insider sind sich sicher, dass der überwiegende Teil der WGA-Mitglieder am Wochenende den neuen Tarifvertrag akzeptieren werden. Es wird davon ausgegangen, dass man in einer Abstimmung die Abmachung zwischen Autorengilde und Produktionsverband zustimmt. „Wir haben eine wichtige Entwicklung erfahren, seitdem die Firmen ernsthafte Gespräche mit uns führen“, schrieb Bowman, „dennoch gibt es einige wichtige Punkte, die wir nun ausarbeiten müssen.“
Am Wochenende erreichten die beiden Parteien eine Übereinstimmung in Sachen Web-Angebote. Aus diesem Grund ist man derzeit bei der Writers Guild of America sehr positiv gestimmt, wie Insider verlauten ließen. Das maßgebliche Gespräch, das zum Erfolg geführt hatte, war das zwischen WGA-Präsident Patric Verrone, WGA-Direktoren David Young und John Bowman mit News Corp.-Vorstandsmitglied Peter Chernin und Walt Disney Co-CEO Robert Iger.
Im Bereich der Internetvergütung möchte man die fast gleichen Konditionen beziehen, wie der Verband der Regisseure, die im Januar einen erfolgreichen Vertragsabschluss verbuchen konnten. Dieser sieht vor, dass die Regisseure eine feste Summe für das erste Jahr gezahlt bekommen, für das zweite und alle weiteren Jahre bekommen die Gewerkschaftsmitglieder zwei Prozent der Gewinne ab.
Branchenexperten rechnen damit, dass das Thema Internetvergütung damit noch lange nicht abgeschlossen ist und auch in den nächsten Vertragsabschlüssen zwischen WGA, DGA, SAG und der Produzentengewerkschaft AMPTP eine große Rolle spielen wird. Allerdings machte die WGA ihren Mitgliedern noch einmal deutlich, dass die Zeichen Richtung Streik-Ende stehen, aber dass man die Entwicklung vorsichtig genießen soll.