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Jugendschützer & Kandidaten wettern gegen «DSDS»

Nach seinem Zusammenbruch vor der Jury erhielt ein Kandidat Drohungen. Nun melden sich Jugendschützer wieder zu Wort.

Foto: RTLAlle Jahre wieder beginnt das große Schimpfen auf «Deutschland sucht den Superstar» - so auch diesmal wieder. Nun meldet sich unter anderem Raymund R. zu Wort, der sich der «DSDS»-Jury stellte und nach seinem Auftritt zusammenbrach.

"Seit meinem Auftritt klingelt das Telefon pausenlos. Leute beschimpfen und bedrohen mich", sagte der 17-Jährige gegenüber "Spiegel Online". Vor allem die Tatsache, dass RTL den kompletten Namen des jungen Mannes sowie dessen Wohnort veröffentlichte, machte es dutzenden Störenfrieden leicht, Raymund R. zu finden. Unbekannte Täter traten schließlich sogar die gläserne Haustür des Wohnhauses seiner Familie ein. Und auch der 21-jährige Marian K. ärgert sich über die Castingshow: "Ich frage mich schon, warum ich zuerst die Einladung zum Recall bekommen habe, RTL hinterher noch einen kleinen Beitrag über mich gedreht hat und ich mich am Ende von Dieter Bohlen als Oberschwuchtel bezeichnen lassen muss."




Ob gute oder schlechte Sänger - von allen Bewerbern schaffen es nur wenige Kandidaten zu Bohlen & Co. "Um die Flut von bis zu 6000 Kandidaten pro Castingort zu bewältigen und die Jury nicht unnötig zu belasten, bewerten Musikredakteure in der ersten Casting-Runde die Leistung der Kandidaten", bestätigt Anne Haas, Redakteurin bei der «DSDS»-Produktionsfirma Grundy Light Entertainment, die Casting-Prozedur bei «Deutschland sucht den Superstar» im Gespräch mit "Spiegel Online". RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer fügte hinzu: "Es ist zeitlich unmöglich, binnen weniger Wochen alle Kandidaten vor der «DSDS»-Jury singen zu lassen."

Logo: RTLDie Auswahl solle einem repräsentativen Gesamtdurchschnitt aller Bewerber entsprechen: "Dazu zählen die talentierten Sänger ebenso wie die weniger talentierten", so Eickmeyer. Friedhelm Güthoff, Geschäftsführer des Kinderschutzbundes NRW, fordert von Seiten des Sängers mehr Fingerspitzengefühl: "Minderjährige verdienen einen besonderen Schutz, und dieser Schutz ist nicht in erster Linie von den Eltern zu leisten, sondern von RTL", so Güthoff gegenüber "Spiegel Online". "Es gibt keinen allgemeinen Bedarf, Kandidaten zu schützen. Inzwischen haben sich über 100.000 Kandidaten bei «DSDS» beworben", beschwichtigt Sprecherin Anke Eickmeyer. "Alle Bewerber kommen freiwillig, mit einer realistischen oder eben unrealistischen Selbsteinschätzung ihres Talents zum Casting.

Da sich Kandidaten bewusst und in reiner Absicht berühmt zu werden einem Millionenpublikum stellen, sei Anonymität "sicher nicht der richtige Weg", so Eickmeyer weiter. "Die Kandidaten geben RTL schriftlich ihr Einverständnis, dass ihr voller Name und der Wohnort genannt werden dürfen."
01.02.2008 10:36 Uhr Kurz-URL: qmde.de/25085
Alexander Krei  •  Quelle: Spiegel Online

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Superstar

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