Senderchef Hans Demmel hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, wonach das Programm von n-tv weniger Politik beinhalten würde. Er bezeichnete dies als "Quatsch".
Der Kölner Nachrichtensender n-tv wehrt sich gegen den Vorwurf der Öffentlich-Rechtlichen, sein Programm zu entpolitisieren. Das erklärte Senderchef Hans Demmel im Gespräch mit der in Dortmund erscheinenden "Westfälischen Rundschau".
"Der Vorwurf einer Entpolitisierung unseres Programms ist Quatsch", so Demmel. "Das Gegenteil ist der Fall: Wir setzen Schwerpunkte. Wir berichten nicht über jede Ausschusssitzung, aber wenn irgendwo etwas Wichtiges passiert, sind wir dabei. Das haben wir erst am Wahlabend in Hessen und Niedersachsen wieder eindrucksvoll bewiesen. Und so wird es beispielsweise auch bei den Präsidentschaftswahlen in den USA im November sein - voraussichtlich werden wir die ganze Nacht live durchsenden."
Der Nachrichtenkanal der RTL-Gruppe soll nach Demmels Ansicht Politik und Wirtschaft in einer allgemein verständlichen Sprache vermitteln. Demmel: "In Deutschland gibt es die Unsitte zu glauben, umständlich und langweilig sei seriös. Unser Job ist es, dem Publikum konzentriert und verständlich zu erklären, was in der Welt passiert. Ein möglichst großes Publikum erreichen zu wollen, ist legitim." Demmel weiter: "Und etwas unterhaltsam sollte es auch sein."
Dass n-tv-Korrespondentin Antonia Rados zum ZDF wechselt, bedauert Demmel. Er verwies aber darauf, dass der Sender etwa mit der Moderatorin Leo Busch gut aufgestellt sei: "Sie - und auch Heiner Bremer - haben bei uns ihr treues Stammpublikum." Eine erstklassige Nahost-Korrespondentin wie Rados können Busch und Bremer allerdings wohl kaum ersetzen.