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Die Kritiker: «African Race»

Story
Ausgerechnet der lebensuntaugliche Archivar Sebastian Hellmann wird nach Afrika geschickt, um dort den Marakunda zu suchen – den seit vielen Jahren verschollenen größten Diamanten der Welt, auf dem der Kölner Dom ursprünglich ruhte und dessen Diebstahl die allmähliche Absenkung des Fundaments bewirkt. Die Zeit drängt – der Kölner Dom ist in akuter Gefahr.

Schon seit längerem bröckelt seine Fassade bedenklich, er droht sogar einzustürzen. Auf der Suche nach dem Marakunda muss unser weltfremder Held das größte Abenteuer seines Lebens bestehen. Er muss nicht nur durch Dschungel und Wüste, vorbei an wilden Tieren und vorlauten Papageien eine mysteriöse Höhle finden, sondern sich auch gegen windige Gestalten wehren, die es ebenfalls auf den Diamanten abgesehen haben und ihn in die absurdesten Gefahren verwickeln. Darunter der übertrieben integere Kölner Sozialarbeiter Boris Penske, der Gefahr läuft, im Kannibalenkochtopf zu enden. Außerdem das Gangster-Duo Dragen und Alder und ihrem verweichlichten Beifahrer Mahrabi, dessen Sohn Igbur sich mit der Pilotin Vicky heimlich an Sebastians Fersen heftet, sowie die knallharte Auftragsdiebin Mara, die sich unverhofft mit der Liebe eines Löwen konfrontiert sieht.

Da kann Sebastian froh sein, dass ihn die ebenso energische wie hübsche Abenteuererin Alex Jansen auf seiner Suche begleitet. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein und trotzdem oder gerade deswegen verliebt sich Sebastian sofort in die blonde Abenteuererin. Leider schlägt Alex Herz mehr für den glitzernden Diamanten als für den schüchternen Dom-Archivar.

Darsteller
Jan Sosniok («Erdbeereis mit Liebe») ist Sebastian Hellmann
Mirja Boes («Angie») ist Lucia
Dirk Bach («Der kleine Mönch») ist Boris Plenske
Ruth Moschner («Big Brother») ist Vicky
Katy Karrenbauer («Was am Ende zählt») ist Mara
Ande Werner («Mundstuhl») ist Dragan
Lars Niedereichholz («Mundstuhl») ist Alder
Eralp Uzun («Alle lieben Jimmy») ist Igbur Mahrabi
Herbert Feuerstein («Vollidiot») ist Dombischof
Ottfried Fischer («Pfarrer Braun») ist Baudezernent
Paul Panzer («Paul Panzers 33») ist Dieter Tappert

Kritik
Die Handlung klingt auf dem Papier vielleicht etwas banal und ausgelutscht, dennoch bietet «African Race» gute Unterhaltung. Es hagelt witzige Szenen, gespickt mit dynamischen und abwechslungsreich gestalteten Dialogen. Sicherlich ist der Plot nicht sehr anspruchsvoll, aber die vielen Konflikte sind nett und vielseitig gestaltetet und Konfrontationen gibt es wie Sand am Meer. Das reißt den Zuschauer mit und der Film hat etwas Magisches an sich, was ihn nicht mehr loslässt.

Die Action-Szenen sind großartig inszeniert und können sich auch mit Hollywood-Blockbustern messen lassen. Keine Kosten und Mühen wurden gescheut, um alles so authentisch und originalgetreu wie möglich zu machen. Hut ab vor einer deutschen Filmproduktion, die sowohl die Mittel als auch den Willen hat, so etwas umzusetzen.

Keine Figur gleicht der anderen. Jede hat ihre individuellen Ticks und Verhaltensweisen. Es handelt sich hier keineswegs um schlampig konstruierte „Abziehbildchen“, wie sie leider in so vielen anderen Action-Produktionen vorkommen. Die Charaktere haben Tiefe und können den Zuschauer am Bildschirm fesseln. Natürlich sind einige von ihnen maßlos überzeichnet (vor allem die Hauptfigur Sebastian Hellmann), doch das macht gerade den Reiz des Films aus und führt immer wieder zu komischen Situationen, die nicht aufgesetzt sondern natürlich wirken. Für die Protagonisten steht viel auf dem Spiel und jeder hat eine ganz eigene Motivation, den Konflikt zu seinen Gunsten zu lösen. Diese Motivation ist für den Zuschauer stets intellektuell nachvollziehbar und glaubwürdig.

Die Schauspieler machen ihre Arbeit gut und verkörpern ihre Figuren gekonnt. Dirk Bach wächst einmal wieder über sich hinaus und macht seine Figur, wenn sie auch eigentlich als Nebenfigur angelegt ist, zur lustigsten des ganzen Films. Leider ist Mirja Boes vollkommen unfähig, ihrer Figur, die eigentlich sehr interessant ist und viel Konfliktpotential bietet, auch nur ein Quäntchen Glaubwürdigkeit zu verleihen, wie es ihre Kollegen so wunderbar geschafft haben. Man nimmt ihr ihre Rolle schlicht nicht ab, was dem Zuschauer den Action-Spaß ein wenig vermiest.

Alles in Allem bietet «African Race» aber einen guten Start ins neue Filmjahr. Hoffentlich wird es auf diesem Niveau bleiben.

RTL strahlt «African Race» als Erstausstrahlung am Dienstag, den 01. Januar 2008, um 20.15 Uhr aus.
30.12.2007 09:34 Uhr Kurz-URL: qmde.de/24352
Julian Miller

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African Race

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