Veronas Engel, die Wurzeln von «Big Brother» und Schmidts gescheiterte Rettung
Zu Beginn des Jahres 2007 ließ ProSieben mit dem «Gameshow-Marathon» alte «Preis ist heiß»-Zeiten wieder aufleben – mit Oliver Petszokat und dem späteren ARD-Wechsler Oliver Pocher als Moderatoren-Duo. Die Quoten waren zwar schlecht, doch mangels Alternativen verdoppelte ProSieben die Sendezeit erst auf zwei Stunden und dann sogar um zwei weitere Ausgaben.
Deutlich anspruchsvoller ging es im ZDF zu: Die neuartige Krimi-Serie «KDD – Kriminaldauerdienst» überzeugte durch spannende Handlungen und ungewohnte Optik, nicht aber mit guten Quoten. Zum Start waren zwar 4,50 Millionen Zuschauer dabei, doch das Interesse sank. Dennoch zeigte das ZDF ein Herz für Fans der Serie und kündigte eine zweite Staffel an.
Ebenfalls am Freitag war Cordula Stratmann zu sehen. Mit der zuletzt erfolglosen «Schillerstraße» überzeugte sie erstmals gegen «Wer wird Millionär?» – fast 15 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe. Doch schnell ging das Interesse an der einst so beliebten Impro-Show wieder zurück, sodass Sat.1 einen Schlussstrich ziehen musste – wohl nicht zuletzt, weil Aushängeschild Stratmann keine Lust mehr auf weitere Folgen hatte. Wie, wo und wann es weitergeht steht noch immer nicht fest.
Zurück zu den Wurzeln wollte unterdessen «Big Brother» kehren: Die siebte Staffel der Container-Show, die inzwischen längst nicht mehr für viel Wirbel sorgte, legte vor einem Jahr mit rund zwei Millionen Zuschauern einen ordentlichen Start hin, die täglichen Folgen machten RTL II allerdings teilweise Probleme. Meistens lief es dennoch ordentlich – und überhaupt: Eine Alternative zu «Big Brother» haben die Verantwortlichen bis heute nicht gefunden.
Nach wochenlangen Diskussionen um die Nachfolge des abgesprungen Christiansen-Nachfolgers Günther Jauch wurde man endlich fündig – und zwar gleich doppelt. Anne Will sollte auf den Sonntag gehen und auch WDR-Mann Frank Plasberg ein Plätzchen im Ersten. Er werde mit seiner Sendung „wesentlich zur weiteren Schärfung unseres Informationsprofils beitragen“, so ARD-Chef Fritz Raff zu der interessanten Entscheidung.
Boxen bei ProSieben? Was vor zwei Jahren noch undenkbar zu sein schien, wurde im Februar 2007 Realität. Kurzfristig übernahm Stefan Raab die Moderation der «ProSieben Fight Night», die zum Auftakt trotzdem nur katastrophale Quoten holte. Gerade einmal sieben Prozent der Werberelevanten schalteten ein – selbst für die Fastnachtssitzung «Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht» lief es zur gleichen Zeit besser.
Unglaublich, aber wahr: 44 Jahre war das Logo der Bayerischen Rundfunks in Betrieb, ehe man sich einen neuen Anstrich leistete. Die Gesamtanmutung soll den Bayerischen Rundfunk als "weltoffenes, sympathisches und zukunftsorientiertes Unternehmen" positionieren. Gleichzeitig steht das Logo auch für die Werte Tradition, Heimat, Kultur und Bildung, die der BR verkörpern will. Viele Aufgaben für ein einfaches Logo.
Wechsel auch bei RTL II: Statt Vera gab es nun Verona. In ihrer neuen Help-Show «Engel im Einsatz» sollte Werbeikone Verona Pooth Familien aus schwierigen Situationen helfen. „Verona ist die Idealbesetzung für dieses Format. Wir sind stolz darauf, dass wir sie für «Engel im Einsatz» gewinnen konnten. Ihre direkte und glaubwürdige Art hat sie über Jahre zu einem Publikumsliebling gemacht. «Engel im Einsatz» ist Verona Pooth wie auf den Leib geschneidert“, so RTL-Programmdirektor erklärt Axel Kühn über seinen prominenten Neuzugang.
Harald Schmidt begab sich vor einem Jahr in die Niederungen des ARD-Vorabends und belebte die Rate-Show «Pssst…» wieder. Das Publikum gab dem durchaus unterhaltsamen Ratespiel keine Chance und schnell war klar, dass eine Fortsetzung wohl nicht zustanden kommen wird. Schluss war auch für Mariele Millowitsch: Als «Familienanwältin» konnte sich bei RTL am Montagabend nicht überzeugen. Es folgte das Aus nach wenigen Wochen. RTL kündigte unterdessen an, die neue Help-Show «Helfer mit Herz» mit Vera Int-Veen verlängern und auf dem Sendeplatz am Montagabend zeigen zu wollen.