21 Jahre lang mimte Rolf Schimpf den „Alten“ im ZDF. Am Freitag wird die letzte Folge mit dem nunmehr 83-Jährigen in der Hauptrolle ausgestrahlt.
«Der Alte» geht: Nach 21 Jahren und 222 gelösten Kriminalfällen zeigt das ZDF am Freitagabend den letzten Fall von Hauptkommissar Leo Kress alias Rolf Schimpf in der ZDF-Krimireihe «Der Alte».
Nachdem Siegfried Lowitz als Hauptkommissar Erwin Köster seit April 1977 insgesamt 100 Mal ermittelt hatte, übernahm Rolf Schimpf ab 28. Februar 1986 in der Rolle des Hauptkommissars Leo Kress die Leitung Münchener Mordkommission II und löste seitdem jeden noch so schwierigen Fall. Das waren 222 Programmstunden Nervenanspannung für Krimifreunde in Deutschland – und übrigens auch anderswo auf der Welt: Unter dem Label «The Old Fox», «El Viejo» oder «Le Renard» hat «Der Alte» nach wie vor weltweit ein vielfaches Millionenpublikum.
Inzwischen hat «Der Alte» auch im wahren Leben ein stattliches Alter erreicht: Schimpf ist nämlich bereits 83 Jahre alt, auch wenn man das dem Schauspieler gewiss nicht ansieht. „Die Entscheidung war eine reine Altersfrage. Ich kann den Zuschauern wirklich nicht mehr weismachen, ich wäre 65 Jahre alt. Da möchte ich den Ereignissen auch vorgreifen und lieber aufhören, als zu warten, bis die Leute sagen: ‚Hört der immer noch nicht auf?’“, so Schimpf kürzlich in einem Interview mit dem „Münchner Merkur“.
Schimpf: „Eigentlich habe ich ja schon vor längerer Zeit gesagt, dass ich das beenden möchte, doch damals haben mich die Verantwortlichen gebeten, noch ein bisschen durchzuhalten. Aber jetzt ist endgültig Schluss.“ Wie sein Vorgänger wird er in der Serie übrigens nicht erschossen – Leo Kress wird als ganz normal in Pension gehen. „Ich werde ganz undramatisch aufhören, mein letzter Satz als Kress lautet: ‚Ihr schafft das jetzt auch ohne mich’ oder so ähnlich“, so der Schauspieler.
“Es gibt zu viele Krimi-Serien, die mit Schießereien und Gewalt und explodierenden Autos arbeiten“, beschreibt Schimpf das Erfolgsgeheimnis des ZDF-Dauerbrenners im Interview mit dem „Münchner Merkur“. „«Der Alte» ist eine der wenigen, die das nicht macht. Wir haben immer versucht, den kriminalistischen Alltag darzustellen, und das hat sich ausgezahlt.“ Sein Nachfolger Walter Kreye wird es daher sicherlich nicht leicht haben, in Schimpfs Fußstapfen zu treten.
21.12.2007 11:05 Uhr
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Alexander Krei