StoryGerade nimmt Kommissar Stubbes Privatleben, in dem seine neue Freundin Claudia für frischen Wind sorgt, zaghaft neue Konturen an, da wird Familie Stubbe vor eine schwere Prüfung gestellt. Großtante Charlotte bricht mit einem Herzanfall zusammen, weigert sich jedoch in der ihr eigenen Sturheit, sich mit der Notwendigkeit eines Herzschrittmachers auseinanderzusetzen. Stubbe und Tochter Christiane ist sofort klar: Charlotte ist der Schock mächtig in die Glieder gefahren, sie will ihre Angst nur nicht zeigen. Ausgerechnet jetzt wird Stubbe zu einem Mordfall gerufen.
Günther Käppedies, Sportbeamter der Hamburger Jugendhaftanstalt, liegt tot in seinem Gartenteich. Die Obduktion ergibt, dass der Mann an der tödlichen Dosis eines Diabetes-Arzneimittels gestorben ist. Erste Spuren deuten darauf hin, dass Käppedies das Medikament unmittelbar vor oder während des Trainings der von ihm betreuten Knast-Fußballmannschaft verabreicht worden sein muss. Also machen sich Stubbe und Zimmermann auf in die Hamburger Jugendstrafvollzugsanstalt, die weit vor der Stadt auf einer Elbinsel liegt.
DarstellerWolfgang Stumph («Keinohrhasen») ist Kommissar Stubbe
Stephanie Stumph («Der Job seines Lebens 2») ist Christiane Stubbe
Margret Homeyer («Die Nesthocker») ist Tante Charlotte
Lutz Mackensy (Stimme von Horatio Caine in «CSI: Miami») ist Zimmermann
Götz Schubert («Die große Werkstatt») ist Erik Fahrenson
Charlotte Schwab («Die Frau vom Checkpoint Charlie») ist Corinna Albers
Jacob Matschenz («Tornado – Zorn des Himmels») ist Jacob Fahrenson
Kritik Der neueste «Stubbe»-Fall enttäuscht auf ganzer Linie, denn nicht der Mord an einem Hamburger Strafvollzugsbeamten steht im Vordergrund, sondern Kommissar Stubbes Privatleben. Das zieht sich so weit hin, dass der Ermittler erst in der elften Sendeminute überhaupt mit dem Mord konfrontiert wird. In der Film- und Fernsehbranche ist es ein absolutes No-Go die eigentliche Thematik nach den ersten zehn Minuten einzubauen, da der Fernsehzuschauer schnell und ohne Probleme in denn Fall eintauchen möchte.
Der Plot um Tante Charlotte, die mit Stubbe und seiner Tochter in einem Haus lebt, ist völlig unverständlich. Sie benötigt einen Herzschrittmacher, lehnt die Operation aber dankend ab. Zu Hause schreibt sie dann ihr Testament – völlig an den Haaren herbeigezogen. Des Weiteren wird die 90-minütige Episode noch mit einem Einbruch beim Kollegen Zimmermann gefüllt, der allerdings wirklich nur ein Lückenfüller ist und zu dessen Story es keine Auflösung gibt.
Die eigentliche Krimigeschichte beginnt langsam und unspektakulär. Im Prinzip passiert sehr wenig, jedoch wird die Geschichte dauernd durch private Probleme der Ermittler gestört. Um weitere Sendezeit zu füllen, wurde auch beim Kriminalplot eine in den Sand laufende Geschichte hinzugefügt. Diese ist allerdings weder spannend, noch in irgendeiner Weise interessant.
Die schauspielerischen Leistungen von Wolfang und Stephanie Stumpf sowie Lutz Mackensy sind sehr gut, nur Margret Homeyer kann überhaupt nicht überzeugen. Im Krankenhaus wird ihr mitgeteilt, dass sie eine OP benötigt, aber sie lächelt. Sie kann dem Zuschauer keinen glaubwürdigen Eindruck vermitteln, dass sie in die Figur eingetaucht ist.
Von der Technik enttäuscht «Stubbe – Von Fall zu Fall». Während andere ZDF-Krimireihen und -Serien meist auf viele Kameraschnitte und tollen Szenenbilder setzen, kommt es bei dieser Reihe auch mal vor, dass eine mehr-minütige Szene aus einem Kamerawinkel gefilmt wird und der Zuschauer ausschließlich die Seite der Figuren sieht.
Insgesamt ist «Stubbe: Bittere Wahrheiten» überhaupt nicht sehenswert. Die Lösung der Geschichte ist zwar kreativ, jedoch werden eineinhalb Stunden mit sehr viel unnötigem Material gefüllt, sodass die Lust nach der Mördersuche verloren geht. Die Verantwortlichen solcher Reihen sollten sich wirklich überlegen, ob sie nicht komplexere Geschichten verfassen oder die Spieldauer auf 45 Minuten kürzen.
Das ZDF zeigt «Stubbe: Bittere Wahrheiten» am Samstag, 22. Dezember 2007, um 20.15 Uhr als Deutschland-Premiere.