Das Fazit nach drei Monaten fällt ordentlich aus, denn Anne Will konnte die Vorgabe von 3,50 Millionen Zuschauern erreichen. Viel mehr war zuletzt aber nur selten drin.
Seit nunmehr drei Monaten hat Anne Will am Sonntagabend die Nachfolge von Sabine Christiansen angetreten. Der neue Stil? Sicherlich nicht unangenehm, doch an vielen Stellen bleibt der politische Talk noch zu harmlos. Das gilt übrigens auch für die Zuschauerzahlen.
Nur selten gelingt «Anne Will» ein Ausschlag nach oben, in den meisten Fällen verharren die Quoten im Mittelmaß. Nicht anders war es bei der letzten Sendung des Jahres, die am vergangenen Wochenende ausgestrahlt wurde: Für die Ausgabe zum Thema "Atomkraft für den Klimaschutz: Traum oder Alptraum" interessierten sich im Schnitt 3,62 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was einem mäßigen Marktanteil von 12,0 Prozent beim Gesamtpublikum entsprach.
Auf ähnlichem Niveau lag zuletzt auch der am Mittwochabend ausgestrahlte Talk «Hart aber fair» mit Frank Plasberg, der allerdings auch ohne den quotenstarken «Tatort» im Vorprogramm auskommen muss. Am Sonntag holte die Krimi-Reihe etwa wieder mit 7,65 Millionen Zuschauern den klaren Tagessieg. Noch dazu schnitt der «Tatort» bei den 14- bis 49-Jährigen mit 2,58 Millionen Zuschauern dieser Altersklasse und einem Marktanteil von 16,9 Prozent ebenfalls stark ab. Dennoch: «Anne Will» konnte davon überhaupt nicht profitieren und ging mit einem enttäuschenden Marktanteil von nur 4,7 Prozent unter.
Mit den Gesamtzuschauerzahlen dürften die Verantwortlichen der ARD nach den ersten Monaten dagegen zufrieden sein - mehr als die Werte der vergangenen Wochen waren schließlich auch kaum zu erwarten. Ein wenig Luft nach oben ist aber wohl sicherlich noch drin.