Jahresrückblick 2007 mit Thomas Kausch

Alle Jahre wieder: Thomas Kausch blickt mit dem Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de auf das in wenigen Tagen endende Jahr zurück. Die Themen des ersten Teils: Günther Jauch und die ARD, Gabriele Pauli, die Handball-WM und vieles mehr.

Zum bereits vierten Mal blicken wir mit Ihnen, Herr Kausch, auf ein Jahr zurück. Und wir beginnen recht früh im Januar. Günther Jauch wird doch nicht zur ARD wechseln - das wurde damals bekannt. Blöd von ihm, blöd für die ARD oder für beide eine gute Entscheidung?
Schade eigentlich. Die Idee fand ich sehr gut.

Wird es noch mal was mit den beiden? Oder bleibt er bis zur Rente bei RTL?
Naja, am Sonntagabend um 21.45 Uhr wird es sicher nichts mehr. Anne Will macht ihre Sache da sehr gut, wie ich finde.

Mitte Januar gab es dann ein Wetterphänomen, das wir in Deutschland nicht wirklich kannten. Einen Orkan, der dazu geführt hat, dass die Menschen sich schon nachmittags in ihre Häuser verkrochen und nur im Notfall noch vor die Tür gingen. Sie hatten Sendung, mussten also abends noch raus. Hatten Sie ein mulmiges Gefühl?
(überlegt). Ja, ich hatte schon ein komisches Gefühl. Ich habe damals auch überlegt, ob ich überhaupt nach Hause fahre oder nicht lieber im Büro bleibe. Ich wollte dann aber doch zu meiner Familie und habe mich nach draußen gewagt. Die Straßen waren sehr leer - das war ein seltener Anblick.

Das Thema Klima zog sich wie ein roter Faden durch das Jahr. Verschiedene Meinungen gibt es in der Frage, ob er Klimawandel wirklich vom Menschen verursacht wurde. Sie sind kein Wissenschaftler, aber welcher Seite glauben Sie mehr?
Für mich steht das außer Frage. Natürlich sind wir Menschen am Klimawandel schuld. Die wissenschaftlichen Beweise sind hier eindeutig.

Gabriele Pauli - dieser Name wurde im Januar erstmals einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Und je längere sie ackerte, desto enger wurde es für den bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber. Das Ende der Geschichte: Sie - und vermutlich auch andere Gefolgsleute - haben so lange an seinem Stuhl gesägt, bis Stoiber zurücktrat. Geschickt eingefädelt?
Wer hätte das gedacht? Da kommt eine Frau Pauli und bringt mal eben Edmund Stoiber zu Fall. Das war mal Politik auf etwas andere Art und Weise.

Sie sorgt auch jetzt noch für Schlagzeilen. Bezahlte Interviews, Ehe nur noch als 7-Jahres-Vertrag…
Damit hat sie sicherlich keinen Gefallen getan.

Ist das die Tour “Hauptsache ich bin im Gespräch”?
Weiß ich nicht. Ich kenne Frau Pauli nicht und kann deswegen nichts über die Beweggründe ihres Handelns sagen.

Im Jahr 2007 gab es ein Wintermärchen - die Handball-WM im eigenen Land mit Happy End. Wir sind Weltmeister. Sind Sie jetzt neuerdings Handball-Fan?
Ich habe früher selbst aktiv gespielt und bin dem Sport so also durchaus verbunden. Ich muss allerdings sagen, dass ich mich heute eher für Fußball begeistere. Es war allerdings so, dass ich mich nach der tollen WM durchaus gefragt habe, ob Handball nicht eine gute Sportart für Sat.1 wäre. Vielleicht lebte das aber auch von der punktuellen Euphorie und die Zuschauer folgen den Spielen eben doch nicht, wenn es dann in der Bundesliga in die Prärie geht.

Wie haben Sie dieses Wintermärchen erlebt?
Ich habe nur das Finale erlebt - in Wiesbaden, meiner alten Heimat, mit guten Freunden. Das war schon mitreißend.

Im Frühjahr gab es noch ein großes Sportevent. Das erfolgreiche Comeback von Henry Maske. Waren Sie erstaunt ob seines Kampfstils?
Ich habe den Kampf nicht gesehen.

Sind Sie kein Boxfan?
Ich hatte einfach keine Lust mir während jeder Pause zwischen den Runden Werbespots anzuschauen. In dieser Zeit möchte ich fachkundigen Kommentar hören und keine Reklame. Da wäre ja selbst mein Festplattenrekorder überfordert gewesen bei dieser Menge an Werbung.

Das sagen Sie als Ex-Mitarbeiter eines Privatfernsehsenders…
Natürlich, das ist doch genauso, als würden Sie beim Fußball bei jedem Freistoß eine Werbeunterbrechung machen.

Den zweiten Teil des Jahresrückblicks gibt es am kommenden Sonntag.