Der Chef des Bundeskartellamts verspricht sich bei der Vergabe der Bundesliga-Rechte mehr Wettbewerb im Pay-TV. Premiere dürfte das natürlich nicht schmecken.
Mit den umstrittenen Bundesliga-Pläne von Medienmogul Leo Kirch hat das Bundeskartellamt offenbar nur wenig Probleme. „Es gibt durch die Vereinbarung mit Kirch potentiell weitere Interessenten für die Live-Rechte, für die ansonsten vermutlich nur Premiere als Käufer in Frage gekommen wäre“, gab Kartellamts-Chef Bernd Heitzer in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) zu bedenken.
Das sei möglich, da Kirch und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) im Bezahlfernsehen fertig produzierte Sendungen anbieten möchten. Heitzer: „Das senkt die Markteintrittsbarrieren für neue Interessenten neben Premiere, die es nun sicher geben wird. Wir haben also berechtigte Hoffnung auf mehr Wettbewerb im Bezahlfernsehen.“ Bei der Zusammenstellung zukünftiger Fußball-Pakete werde man darauf achten, dass „wettbewerbliche Aspekte weitestgehend berücksichtigt werden“, so Heitzer weiter. Man befinde sich dazu in der Abstimmung mit den Beteiligten.
Unklar ist nach den Angaben Heitzers auch noch, welche Behörde überhaupt für die Vergabe der Bundesliga-Rechte zuständig sein wird. Mit der EU-Wettbewerbskommission würden diesbezüglich momentan Gespräch darüber geführt, sagte der Kartellamts-Chef gegenüber der „FAZ“. Voraussichtlich wird aber wohl das Bundeskartellamt als Wettbewerbsbehörde in Deutschland den Fall übernehmen. „Es würde mich sehr wundern, wenn es anders käme“, so Heitzer.
14.12.2007 10:46 Uhr
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Alexander Krei
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Quelle: FAZ