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N24-Chef Rossmann soll Sat.1 aus der Krise führen

Sat.1-Chef Matthias Alberti steigt zum Vorsitzenden der Geschäftsführung auf und bekommt Hilfe von seinem N24-Kollegen Torsten Rossmann. Er soll sich vor allem um das Image des Senders und die Schieflage im Nachrichtenbereich kümmern. Chefredakteur Nik Niethammer muss gehen.

Foto: ProSiebenSat.1ProSiebenSat.1 strukturiert pünktlich zum Jahreswechsel die Geschäftsführung des angeschlagenen Senders Sat.1 um. Sat.1-Chef Matthias Alberti, der sein Amt erst zu Beginn dieses Jahres angetreten hat, erhält nun Unterstützung.

Der Vorstand hat N24-Geschäftsführer Dr. Torsten Rossmann (Foto) nämlich zum weiteren Geschäftsführer von Sat.1 ernannt. Der 44-Jährige soll die Verantwortung für die Bereiche Information & Magazine, Marketing und Controlling übernehmen, gleichzeitig aber auch weiterhin Chef des Nachrichtensenders bleiben. Eine leichte Aufgabe wird er bei Sat.1 sicherlich nicht bekommen, schließlich steckt Sat.1 seit Monaten in einer Informationskrise, die durch die Streichung der Nachtnachrichten, der Verbannung von «Sat.1 News»-Moderator Thomas Kausch und dem Aus von Magazinen wie «Sat.1 am Mittag» und «Sat.1 am Abend» ausgelöst wurde.




Viel schlimmer aber: Das Image des Senders wurde durch diese Entscheidungen stark angekratzt - und auch sonst läuft es für Sat.1 alles andere als gut. Die Marktanteile befinden sich seit nunmehr fast eineinhalb Jahren auf einem äußerst mageren Niveau, in der Zielgruppe belegt man hinter ProSieben nur noch den zweiten Platz.

Foto: ProSiebenSat.1Wirklich überraschend kommt eine Umstrukturierung der Sat.1-Führung daher nicht. Sat.1-Chef Matthias Alberti wurde nun zum Vorsitzenden der Geschäftsführung ernannt und muss zukünftig also mit Rossmann zusammenarbeiten. Hinzu kommen weitere Veränderungen: Volker Szezinski übernimmt als stellvertretender Geschäftsführer des Senders zusätzlich zur Programmplanung die Verantwortung für Deutsche Fiction sowie Lizenzprogramme und Koproduktionen. Gerade im Bereich der deutschen Produktionen musste Sat.1 in den vergangenen Monaten erneut zahlreiche Flops hinnehmen: «Deadline - Jede Sekunde zählt» floppte ebenso wie «R.I.S. - Die Sprache der Toten», nachdem im Frühjahr 2007 bereits «GSG 9» und «Allein unter Bauern» enttäuschten.

Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG: "Mit Torsten Rossmann als weiterem Geschäftsführer von Sat.1 wollen wir Sat.1 vor allem bei Information und Nachrichten stärken. Ich bin überzeugt, Torsten Rossmann wird hier schnell Akzente setzen und so das Profil von Sat.1 schärfen." Genau das wird auch bitter nötig sein, wenn Sat.1 "seine Position als Vollprogramm für die gesamte Familie ausbauen" will, wie de Posch ankündigte.

Update: Wie Sat.1 am Nachmittag bekannt gab, wird Nik Niethammer - erst kürzlich vom Magazin-Chef zum Chefredakteur aufgestiegen - den Sender zum Ende dieses Jahres verlassen. Im Zuge der Neustrukturierung der Geschäftsführung von Sat.1 wird es zukünftig mit Torsten Rossmann einen eigenen Geschäftführer für den Informationsbereich geben, womit Niethammers Aufgabe mit den jüngsten Entscheidungen praktisch wegfiel. Da Niethammer erst vor einigen Wochen den Posten des Chefredakteurs übernommen hatte, scheint die Neuaufstellung der Geschäftsführung alles andere als von langer Hand geplant gewesen zu sein.
13.12.2007 12:56 Uhr Kurz-URL: qmde.de/24043
Alexander Krei  •  Quelle: ProSiebenSat.1

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Matthias Alberti

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