Wer erfand einen Dampfkochtopf? RTL und ein Experte sind geteilter Meinung. Jauchs Kandidatin erhält dennoch keine zweite Chance.
"Wer erfand einen Dampfkochtopf und eine Schnellschreibmaschine mit 16 Tasten?" - Fast neun Millionen Zuschauer grübelten am Montagabend bei «Wer wird Millionär?» über diese Frage, die eine Millionen Euro wert war. Günther Jauchs Kandidatin Monika Voskamp wusste keine Antwort und entschied sich für die sicheren 500.000 Euro.
So weit, so gut. Doch nun gibt es Zweifel, ob die Frage überhaupt lösbar gewesen sein, denn als richtige Antwort wurde schließlich Karl Friedrich Drais angegeben, was aber offensichtlich nicht komplett richtig ist. "Drais hat keinen Dampfkochtopf erfunden", sagte Drais-Biograf Hans-Erhard Lessing gegenüber "Spiegel Online". "Das ist eine falsche Behauptung, die immer wieder im Zusammenhang mit meinen Büchern auftaucht."
Eine zweite Chance soll die Kandidatin aber trotzdem nicht bekommen: "Wie man der Frage 'Wer erfand EINEN Dampfkochtopf und die Schnellschreibmaschine mit 16 Tasten?" entnehmen kann, wurde hier nicht nach DEM Erfinder des Dampfkochtopfs gefragt, denn als dieser gilt der Franzose Denis Papin", stellte ein RTL-Sprecher im Gespräch mit "Spiegel Online" klar.
Der Sprecher weiter: "Hintergrund der Frage ist vielmehr, welcher der genannten vier Erfinder besonders umtriebig war und wessen Erfindungen thematisch weit auseinander lagen. Und das war eben Karl Friedrich Drais, der auch einen Dampfkochtopf erfand, ein Vorgängermodel der später allgemein verbreiteten Kochkiste." Nach Ansicht des Experten sei die Frage allerdings "nicht nur missverständlich, sondern falsch". Die "Kochkiste" sei kein Dampfkochtopf.