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'De Handetasche muss lebendisch sein'

Der erste Jahresrückblick ist geschafft. Johannes B. Kerner präsentierte am Sonntag seine ZDF-Show, die allerdings nur an wenigen Stellen wirklich unterhaltsam war. Ein Kommentar.

Ein Jahr hat bekanntlich zwölf Monate, doch wenn es um Jahresrückblicke im Fernsehen geht, wird der Dezember für gemein hin gerne ausgespart. Günther Jauch blickt am kommenden Sonntag für RTL und Johannes B. Kerner tat dies sogar schon am 1. Advent im ZDF. Reichlich früh neigt sich auf dem Lerchenberg das Jahr seinem Ende entgegen. Wird schon nichts mehr passieren.

Foto: ZDF/Stefan GregorowiusUnd das, was bislang passiert ist, reißt den Fernsehzuschauer auch nicht wirklich vom Sofa. Glaubt man jedenfalls dem, was Kerner am Sonntagabend zu später Stunde im ZDF präsentierte. Sicherlich, wer einen alles umfassenden Jahresrückblick sehen will, entscheidet sich sicherlich nicht für die «Menschen»-Show des ZDF, sondern sieht viel eher in zwei Wochen das «Album 2007» - ebenfalls im Zweite, und noch dazu bedeutend besser.

Kerner präsentierte einen bunten Gemischtwarenladen mit allem, was er Anfang Dezember bekommen konnte. Gut, die Frauen-Fußballnationalmannschaft und die Nationalmannschaft der Handballer durften natürlich nicht fehlen. Aber dann wurde es auch schon ziemlich kritisch: Schauspielerin Veronica Ferres nahm Platz und sprach unter anderem über den großen Erfolg des Zweiteilers «Die Frau vom Checkpoint Charlie» und Joachim Fuchsberger, in diesem Jahr 80 geworden, sprach über dies und das und wurde von Kerner schließlich noch daran erinnert, dass er Hochzeitstage habe.




Die Geschichten aus dem Alltag durften natürlich nicht fehlen. Etwa der als „U-Bahn-Engel von New York“ gefeierte Wesley Autrey, der einen Epileptiker vor einem Zug gerettet hatte. Das war so beeindruckend, dass Kerner und sein amerikanischer Gast die Szene gleich auf der Bühne nachstellten und gefühlte zwei Stunden über die Heldentat sprachen. Deutsche Helden gab’s offenbar – abgesehen von einigen Dorfbewohnern, die sich ihren DSL-Zugang persönlich legten – nicht. Dafür aber einen „Pechvogel“: Weil immer wieder LKWs in das Haus der Eheleute Sedlazeck rasen, durften sie bei Kerner Platz nehmen. Als Entschädigung bekamen sie vom ZDF einen Urlaub auf der autofreien Insel Helgoland geschenkt.

Und sonst? DJ Ötzi sang und eine rüstige Rentnertruppe namens „The Zimmers“ brachte den „The Who“-Hit „My Generation“ zum Besten. Und dann war da auch noch Bruce Darnell, der sich offenbar gerne zum Affen macht und sowohl auf eine Torwand schießen als auch drei Frauen-Nationalspielerinnen das Laufsteg-Training näher bringen durfte. Kerner und sein Gast wurden nicht müde, immer wieder zu betonen, dass „de Handetasche lebendisch“ sein müsse. Aber das war’s dann wirklich. Es muss in der Tat ein sehr ruhiges Jahr gewesen sein.
03.12.2007 12:28 Uhr Kurz-URL: qmde.de/23821
Alexander Krei

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Tags

Menschen

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