StoryOliver hat unendlich viele Fragen, die niemand ihm beantworten kann. Auch seine Mutter Nika, die seit dem Tod ihres Mannes ganz allein vor allen Erziehungsfragen steht und ihre kleine Familie mit einer Computerfirma über Wasser halten muss, liefert ihm keine erschöpfenden Antworten. Und so landet Olivers E-Mail in Seattle bei Bill Gates. Natürlich nicht direkt im Postfach des Software-Giganten, aber relativ nah dran: in der Pressestelle. Dort nimmt sich John Lindquist der Sache an.
Gegen die ausdrückliche Anweisung seines Chefs beantwortet er die Mail in Bills Namen und fügt sogar noch hinzu, dass er sich freuen würde, ihn kennenzulernen. Für Oliver geht ein Traum in Erfüllung und er schafft es tatsächlich, seine Mutter zu einer Reise über den großen Teich zu überreden. Nikas beste Freundin Barbara ist mit von der Partie. Seit "Schlaflos in Seattle" hält Nika diese Stadt für einen magischen Ort, an dem man seine große Liebe finden kann. Oliver will nur eines: Den großen Bill Gates treffen.
DarstellerJörg Schüttauf («Tatort») ist John Lindquist
Joel Eisenblätter («Die Masche mit der Liebe») ist Oliver Berndssen
Dominique Chiout («Die Bourne Verschwörung») ist Barbara
John Keogh («Dresden») ist Lance
Richard Sammel («James Bond 007 – Casino Royale») ist Wolfgang Leidinger
Peter Atanassow («Mallorca – Suche nach dem Paradies») ist Jerry Berndssen
René Ifrah («Einsatz in Hamburg: Mord nach Mitternacht») ist Mr. Brill
Kritik«Das 100 Millionen Dollar Date» ist von vorne bis hinten misslungen. Der Plot ist schrecklich klischeehaft und natürlich, was man nicht nur an den recht unsubtilen Referenzen im Film selbst erkennen kann, von dem kitschigen Hollywood-Machwerk «Schlaflos in Seattle» inspiriert. Doch während die amerikanische Produktion mit Meg Ryan und Tom Hanks in ihren Rollen glänzen, wird man hier mit der Laienspielgruppe der Sonderschule abgespeist – so wirkt es zumindest. Die Darsteller sind grandios unfähig, den Zuschauer zu unterhalten oder ihre schwachen Charaktere wenigstens etwas zu beleben. Zum Teil merkt man ihnen an, dass sie nicht so recht wissen, was sie in diesem Film eigentlich bewerkstelligen sollen. Der Zuschauer kauft ihnen ihre Figuren nicht ab und fällt aus der Geschichte heraus.
Besonders negativ ins Auge fällt natürlich auch die fehlende Selbstironie der Geschichte. Mit einem gewissen Augenzwinkern hätte man «Das 100 Millionen Dollar Date» noch als eine nette Parodie der US-Originals auffassen können. Doch der Streifen serviert die Story bierernst, wenn auch mit einigen Comedy-Einlagen, die aber alle nicht wirklich lustig sind. Zugegeben, es gibt amüsante Situationen, so zum Beispiel die Szene mit Nika und John im Krankenwagen, nachdem John ein paar auf die Nase bekam. Aber leider driften auch diese Momente mit der Zeit immer ins Kitschige ab und am Ende der Szene fühlt sich der Zuschauer immer in einem zuckersüßen Etwas gefangen.
Es hätte interessant sein können, zu sehen, wie Nika und ihr Sohn mit dem Tod seines Vaters umgehen. Doch anstatt dieses Drama zu zeigen überspringt man nach der Eröffnungsszene zwei Jahre und gibt massenhaft spannende Handlung auf. Da hätte man lieber den schlecht geschriebenen zweiten Akt etwas kürzen sollen. Insgesamt kann man «Das 100 Millionen Dollar Date» also durchaus als kreativen Flop bezeichnen, bei dem die meisten Zuschauer wohl entweder einschlafen oder weiterzappen werden.
Die Sat.1-Produktion «Das 100 Millionen Dollar Date» wird am Dienstag, 04. Dezember 2007, um 20.15 Uhr ausgestrahlt.