Posch bricht ein, auch «Das Strafgericht» säuft ab

Der RTL-Nachmittag ist eine einzige Katastrophe. Pikant: Die Lage verschlechtert sich zunehmend.

Gerichts-Shows weg, Help-Shows her - das sollte das Allheilmittel für einen erfolgreichen Nachmittag bei RTL sein. Dass jedoch genau das Gegenteil eintritt und die Quoten in der Daytime so nicht besser, sondern wesentlich schlechter werden, hätte kaum einer der Verantwortlichen im Vorfeld geglaubt. Das eigentliche Problem beginnt schon um 14.00 Uhr: Hier kann Oliver Geissen mit seiner Talk-Show nicht an die Werte heranreichen, die er jahrelang zuvor um 13.00 Uhr einfuhr: Am Montag sahen nur 1,41 Millionen Menschen zu - das entspricht einem Marktanteil von 14,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.

Richtig übel wird es dann ab 15.00 Uhr: Susan Akel war wieder unterwegs um einer Familie zu helfen - die Sendung «Familienhilfe mit Herz» interessierte aber nur magere 850.000 Zuschauer. Das Schlimme: Damit hat die Help-Show sogar einen der besseren Tage erwischt. Bei den Werberelevanten rettete man sich über die 10-Prozent-Marke und kam im Schnitt auf 10,2 Prozent.


Ulrich Wetzel hat mit seiner Sendung «Das Strafgericht» ohnehin schon ausgedient. Um 16.00 Uhr zeigt RTL derzeit die letzten noch produzierten Episoden der Court-Show. Angesichts der Quoten war dies wohl ein guter Schritt. Am Montag wurden nur 8,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jähirgen gemessen. Bei allen Zuschauern kam man nur auf magere 7,7 Prozent Marktanteil. Zum Vergleich: Im Tagesschnitt kam RTL zu Wochenbeginn auf über 15 Prozent.

Einen neuen Tiefpunkt erreichte auch «Staatsanwalt Posch ermittelt» - die Ermittler-Doku zeigt, dass es wohl immer noch ein bisschen schlechter geht als man eigentlich glaubt. Die Reihe steht der Clip-Show «Ist doch nur Spass…?!» quotentechnisch in nichts mehr nach. Mit nur 7,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ist die Serie ein Desaster für den Marktführer. Gerade einmal 1,10 Millionen Menschen wollten eine neue Ausgabe der Sendung sehen.

Zum Vergleich: «Niedrig & Kuhnt» holte bei Sat.1 zur gleichen Zeit 15,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - also fast doppelt so viel. Die Sat.1-Sendung kam auf etwas mehr als 2,50 Millionen Zuschauer ab drei Jahren.