Die Rettung der «Sportschau» sieht der ARD-Programmdirektor als eine seiner Hauptaufgaben in der noch verbleibenden Amtszeit bis Oktober 2008.
ARD-Programmdirektor Günter Struve (Foto) will bei der Vergabe der TV-Rechte seine bei den Liga-Sponsoren beliebte hohe Zuschauerreichweite als Trumpf gegen die Wettbewerber auf die Waagschale werfen.
Im Interview mit dem "kress report" verwies Struve auf den hohen Wert der «Sportschau» für die Sponsoren und widerspricht damit einer Studie, die der Pay-TV-Sender Premiere kürzlich vorgelegt hatte: "Ich bin sehr froh, dass die Sponsoren in ihrer überwiegenden Mehrheit erkannt haben, dass sie von den möglicherweise höheren TV-Einnahmen der Vereine nichts haben, weil dann - sehr konservativ geschätzt - 4,50 Millionen Zuschauer weniger die Bundesliga sehen als jetzt", so Struve.
"Die Bundesliga in ihrer jetzigen Form mit der Konzentration auf die Samstagsspiele und der zeitnahen Auswertung im Free-TV ist meines Erachtens auch für den deutschen Fußball ein so hohes Gut, dass die Vereine, die ja doch das letzte Wort haben, die Vor- und Nachteile der zukünftigen Konstruktion sehr genau abwägen werden", sagte Struve gegenüber dem "kress report" weiter. Eines der Zauberworte der Liga heiße "Sponsoren, Sponsoren und noch einmal Sponsoren". Die Bundesliga sei "wie keine andere Liga in Europa so interessant für die Sponsoren, weil wir Samstag für Samstag mit der «Sportschau» die hohe Seherfrequenz liefern".
Struve: "Ich kann mir vorstellen, dass die Vereine am Schluss die Rechnung präsentiert bekommen, dass sich 50 Millionen Euro mehr Fernsehgeld in 100 Millionen Euro weniger Sponsorengeld wandeln", warnte er. Die Rettung der «Sportschau» sieht Struve daher als eine seiner Hauptaufgaben in der verbleibenden Amtszeit bis Oktober 2008: "Ich möchte die «Sportschau» in der bisherigen Form meinem Nachfolger liebend gern schenken, wenn ich denn an das Geschenk herankommen kann."