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Kalkofe kritisiert mal wieder das Fernsehen

Nach Ansicht von Oliver Kalkofe steckt die deutsche TV-Unterhaltung in ihrer größten Krise. Dafür findet er drastische Worte.

Foto: Medientage MünchenAlle Jahre wieder meldet sich Oliver Kalkofe, so auch bei den diesjährigen Medientagen München. Das Fernsehen in Deutschland sei heute eine Beleidigung für’s Publikum, provozierte der Comedian.

"Das deutsche Fernsehen steckt momentan in seiner größten Krise", stellte Kalkofe in seiner Analyse der deutschen TV-Unterhaltung fest. "Es weiß nicht mehr, für wen es Programm macht und warum. Und das, obwohl es noch nie so viele Möglichkeiten gab wie heute." Er sparte nicht mit drastischen Formulierungen, sprach von "gesendetem Vakuum", "gemordeter Lebenszeit" und "Programmersatzstoffen". Moderatoren und Schauspieler seien vielfach "schlecht ausgebildete Schnürsenkelverkäufer" oder "talentresistente Laiendarsteller".




Eigenproduktionen der Sender wie Telenovelas nannte er "Geschichten, die das Leben nie schreiben würde, weil es ihm peinlich wäre". Er forderte die Fernsehmacher auf, "nicht mehr das Gehirn der Kollegen aus dem Ausland auf den Kopierer zu legen". Sein Fazit aus Sicht des Publikums: "Wer es sich leisten kann, schaltet nicht mehr ein." Auch die Überzeugung vieler Fernsehschaffenden, das Publikum wolle das so, attackierte der ProSieben-Komiker heftig. "Das Publikum weiß doch gar nicht, was es will. Deshalb ist es auch Zuschauer und nicht Macher."

Schuld an der "kreativen Querschnittslähmung", so Kalkofe, sei unter anderem der Glaube der Macher an die Quote, bei der es sich ja ohnehin nur um einen Schätzwert handle: "Die, die immer einschalten, weil sie keine Alternative haben, dürfen nicht die Messgrundlage für unsere Fernsehkultur sein." Zum anderen mangele es den Fernsehschaffenden an Spaß bei ihrem Tun. Sie hätten Angst vor ihrer eigenen Kreativität. "Machen Sie doch endlich wieder ein Programm, das Sie selbst gerne sehen wollen!", rief er den Verantwortlichen zu.
12.11.2007 14:16 Uhr Kurz-URL: qmde.de/23414
Alexander Krei  •  Quelle: Medientage München

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Oliver Kalkofe

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