Über ein halbes Jahr lang zeigte Sat.1 die US-Serie «The Unit» nun. Nach der zweiten Staffel geht die Serie in eine Pause.
Fernsehen kann so einfach sein: Es gibt US-Serien, die in Deutschland super funktionieren. «Dr. House» gehört zum Beispiel dazu. All diese Serien werden die deutsche TV-Landschaft wohl noch eine ganze Weile prägen und möglicherweise auch bestimmen. Dann gibt es auch Serien, die in Deutschland eben überhaupt keinen Anklang finden. Thesen dafür gibt zur Genüge: Alle Serien, die zu amerikanisch seien, wären nichts für den deutschen Geschmack - heißt es. Das trifft auch auf «The Unit» zu - eine Serie rund um eine Spezialeinheit der US-Army.
Über ein halbes Jahr lang lief die Serie im Programm von Sat.1 - die ersten vier Folgen der zweiten Staffel wurden noch am Mittwochabend gesendet - jeweils um 22.15 Uhr. Doch die Quoten waren dermaßen verheerend, dass sich Sat.1-Boss Alberti einen anderen Sendeplatz aussuchen musste. Im Schnitt holte man zu dieser Zeit nur sechs Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen - also nur halb so viel wie eigentlich erwünscht.
Also verlegte man die US-Serie auf den Donnerstag, den Tag, der bei Sat.1 bereits ab 20.15 Uhr von US-Serien geprägt war. Und man schob die Serie in die Late-Prime. Das half zunächst: Die erste Folge holte auf dem neuem Sendeplatz zehn Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten. Allzu große Hoffnungen hätte sich Sat.1 dennoch nicht machen sollen. Bereits die Folgen sechs bis neun der zweiten Staffel fielen wieder auf deutlich suboptimale Werte: Zwischen 8,2 und 9,1 Prozent Marktanteil wurden in der Zielgruppe gemessen.
Doch es gab immer wieder - wenn auch nur vereinzelte - Ausbrecher nach oben. Ende August 2007 war dies beispielsweise der Fall. “Operation Rotes Kleeblatt” kam auf 11,3 Prozent Marktanteil - und somit den zweithöchsten Wert der Staffel. Etwas mehr als eine Million Menschen sahen damals zu. Während man im September 2007 dann wieder im Land der einstelligen Marktanteile umherstiefelte, schaffte man am ersten Donnerstag im November 2007 wieder den Sprung über die Zehn-Prozent-Hürde. Mit 10,3 Prozent sah es für die Episode “Zwei Münzen” ganz ordentlich aus.
Deswegen wurde der Fall bei den nächsten Folgen umso schmerzhafter: Die drittletzte Episode der zweiten Staffel begeisterte nur noch 7,2 Prozent der Werberelevanten und markierte somit einen Tiefstwert auf dem neuen Sendeplatz. Umso komischer war es dann, dass man sieben Tage später mit durchschnittlich 11,5 Prozent Marktanteil einen Bestwert bei den Werberelevanten aufstellen konnte. Keine andere Episode der zweiten Staffel lief besser. Und auch das Finale in dieser Woche sorgte für versöhnliche Töne - knapp elf Prozent Marktanteil wurden gemessen. Keine andere Sendung konnte zwischen 20.00 Uhr und 00.00 Uhr so hohe Marktanteile bei den 14- bis 49-Jährigen holen wie die Serie mit Dennis Haysbert.
Das Fazit fällt dennoch nicht gut aus. Nur knapp eine Million Menschen ab drei Jahren interessierten sich für die Geschichten der Serie «The Unit». Bei allen Zuschauern kam man so auf einen Mittelwert, der knapp oberhalb der Sieben-Prozent-Marke liegt. In der Zielgruppe liegt man bei rund 8,5 Prozent. Ob und auf welchem Sendeplatz die Serie zurückkehren wird, ist bislang noch nicht klar.
09.11.2007 14:40 Uhr
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Manuel Weis
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Quelle: Sat.1