► zur Desktop-Version ►
«Kreis runde Sache»: Ohne Witz
An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Streiks.
US-Late-Night-Star Jay Leno bekommt wahrscheinlich ein paar zusätzliche freie Tage. Anders als hierzulande Harald Schmidt, der offenbar 343 vertraglich festgeschriebene Urlaubstage hat, ist der Grund bei Kollege Leno ein völlig anderer. Dem Talker gehen nämlich im wahrsten Sinne des Wortes die Witze aus.
Wer bislang dachte, dass sämtliche Scherze von den Moderatoren solcher Shows höchstpersönlich kommen, muss sich eines Besseren belehren lassen. Denn im Hintergrund werkeln täglich dutzende Autoren, die die Komiker dieser Welt erst zu Komikern werden lassen. Nicht anders funktioniert übrigens auch Politik – bislang ist jedoch unklar, welche Branche von der jeweils anderen abgeschaut hat.
Jene hintergründigen Autoren befinden sich seit Anfang dieser Woche nun im Streik. Aus Solidarität mit den deutschen Lokomotivführern, wie es heißt. Schon bald könnte in Hollywood damit gar nichts mehr gehen. Serien, Spielfilme und eben Shows müssen Pausen einlegen, was im Zweifelsfall natürlich sogar mal positiv sein kann.
Doch zurück zu Jay Leno: Er hat nun also die Wahl zwischen Beine hochlegen und einigen witzlosen Sendungen. An dieser Stelle noch ein kleiner Tipp für den Moderator: Falls er nicht weiß, wie Letzteres auszusehen hat, sollte er sich mal „TV total“ anschauen. Der einzige Unterschied: Bei Raab geht das in den meisten Fällen auch ganz ohne Autorenstreik. Ohne Witz!
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.
Artikel teilen
Tags
• runde Sache
◄ zurück zur Startseite ◄