Böhmische Dörfer: Hagen, Hotel & Sparten

Fabian Böhme fasst ein weiteres Mal die Woche zusammen und teilt seine Meinung des Lesern mit.





Nina Hagen. Talk-Shows verlassen – freiwillig oder unfreiwillig – ist momentan voll im Trend. Nina Hagen war am Dienstagabend bei Sandra Maischberger zum Thema „UFOs, Engel, Außerirdische – sind wir nicht allein?“ eingeladen. Ebenso wie Joachim Bublath, der aber irgendwie nicht so begeistert von Hagens Sicht der Dinge war. Zitat Hagen: „Die Aliens haben bei einer Frau das gesamte Blut ausgetauscht“. Soso. Bublath wurde das alles zu bunt, er ging. Nina Hagen war sichtlich erleichtert über seinen Abgang. Sandra Maischberger versuchte zu schlichten, es misslang ihr aber: Gegen Hagen kam sie nicht an. Man könnte fast meinen, Frau Maischberger hätte die Sängerin am liebsten auf den Mond schießen wollen. Schlimm wäre es ja nicht, sicherlich hätte ein Alien noch ein Bettchen für Nina frei.





Tokio Hotel. Stopp! Bevor Sie jetzt das Fenster schließen, mich auslachen und unsere Seite nie wieder besuchen wollen, lesen Sie bitte weiter. Bezogen auf die «MTV Europe Music Awards» waren unser neuster Exportschlager ein richtiger Renner. Mit ihrem Auftritt bei der Verleihung am Donnerstagabend brachte die Band wenigstens wirkliches Entertainment in die lahme Veranstaltung. Eine wortkarge Amy Winehouse (ihre fulminante Dankesrede nach ihrem Triumph: „Thanks.“) konnte die insgesamt ziemlich unstrukturiert erscheinende Show auch nicht aufpeppen. Da waren Tokio Hotel schon besser: Mit einer starken Bühnenshow machten sie wortwörtlich die Konkurrenz nass. Auch wenn die Jungs von vielen gehasst werden: Auf der Bühne können sie mit den Großen mithalten.





Noch mehr Spartensendern. Braucht Deutschland 420 Fernsehsender, darunter 107 deutschsprachige Stationen? Nein, braucht es nicht. Wir brauchen kein weiteres 'Uschi TV' (kein Scherz, den Sender gibt es wirklich), keinen 'Schmuckkanal' oder 'rtn myestate'. Letzterer macht sich die Immobilienbranche zu Eigen. Es fehlt nur noch 'BritTV' mit 24 Stunden live-Bildern von Britney Spears, natürlich mit 389 Paparazzos als Executive Producers, die natürlich alle nur ihr Bestes wollen, und Nervensäge Perez Hilton als Programm-Ansager. Am Sender wäre dann auch sicherlich die Bild und «Exclusiv – Das Starmagazin» beteiligt. Wie dem auch sei: Noch mehr Spartensender, nein danke!