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Forenecho: Ein Land voller austauschbarer Comedystars?

Auch in dieser Woche fasst das Forenecho die Stimmung im großen Quotenmeter.de-Diskussionsforum zusammen. Dieses Mal dreht sich die Debatte um die deutsche Comedy. Philipp Stendebach geht der Frage nach, ob wir im Vergleich zu anderen Ländern wirklich niveau- und einfallslos sind.

Immer wieder wird in Deutschland über die Qualität der im Fernsehen gezeigten Komik diskutiert. Sind wir - mit anderen Ländern wie den USA oder England verglichen - wirklich so niveau- und einfallslos? Die oft katastrophalen Quoten eines RTL- oder Sat.1-Comedyabends sprechen jedenfalls für sich. Andererseits gibt es auch einige Ausreißer, wie zum Beispiel das Live-Programm von Michael Mittermeier oder kürzlich Mario Barth, die zeigen, dass das Interesse an witzigen Formaten noch lange nicht gestillt ist. Doch wie sehen das die Nutzer des Quotenmeter.de-Forums?

Viele unterschiedliche Meinungen sind generell nicht festzustellen. Das deutsche Fernsehen sei einfach übersättigt mit billigen "Mötegern-Sendungen", die man fast pausenlos bei Sat.1, RTL oder Comedy Central bewundern darf, meint Glenn. Trotzdem gebe es auch hochwertige Sendungen wie zum Beispiel «Stromberg» oder «Pastewka», wirft Mado92 ein. Der User Familie Tschiep fragt sich unterdessen, ob er nicht einfach zu hohe Ansprüche an das deutsche Comedyprogramm hat. Deswegen empfindet er die hierzulande gezeigten Sendungen auch nicht als komisch.

Der Kollege Wolpers zieht den Vergleich zur USA: "Vieles, was in Deutschland mit Comedy zu tun hat, geht stark in den Bereich Klamauk." In den Vereinigten Staaten hingegen lege man einen wesentlich größeren Wert auf Situationskomik und Satire. Auch sieht die Mehrheit der Menschen die Comedystars eher als alberne Witzfiguren und nicht als talentierte Spaßmacher.

Zum besseren Verständnis zieht der User vicaddict eine Abgrenzung zweier verschiedener Comedyarten vor. Das tiefgründige und mit politischen Pointen gespickte politische Kabarett bekäme man in Deutschland viel zu selten zu sehen, wohingegen stupfsinnige Bühnenprogramme mit austauschbaren "Stars" das Programm eindeutig dominieren. Geniale Beobachter des Alltags wie der zu Recht vergötterte Loriot und Erhardt sucht man heute vergeblich.

Das batgirlkiel sieht die Sache ein wenig anders: "Meiner Meinung nach können wir uns in Deutschland entspannt zurücklehnen. Es gibt eine solche Vielfältigkeit, sich amüsieren zu lassen, die seinesgleichen sucht." Sie stimmt nicht mit den Leuten überein, die «Pastewka», «Stromberg» und Hape vergöttern und den Rest als "Müll" betrachten. Diese tunnelblickartige Sichtweise möchte sie sich nicht aneignen.
02.11.2007 10:34 Uhr Kurz-URL: qmde.de/23238
Philipp Stendebach

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Forenecho

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