StoryDas Leben von Katrina Lang, Fahrkartenverkäuferin am Bahnhof Pinnow, verlief bislang nicht sonderlich aufregend. Doch das ändert sich schlagartig, als sie völlig überraschend Miterbin einer Hamburger Reederei wird. Katrina hält die ganze Angelegenheit für ein Missverständnis - kennt sie doch weder den Verstorbenen Boris Berger noch irgendeinen Grund, warum sie 15 Prozent des Familienbetriebs geerbt hat.
In Hamburg reagiert die Familie Berger unterschiedlich auf Katrina: Witwe Ingrid möchte den "Eindringling" am liebsten so schnell wie möglich wieder loswerden. Sohn Moritz, der Sonnyboy der Familie, in den sich Katrina sofort verliebt, umgarnt sie, wo er nur kann. Der eher konservative, ältere Bruder David macht Katrina mit dem Familienbetrieb vertraut.
Er findet schließlich auch den Grund für ihre Erbschaft: Boris Berger hat die Reederei gemeinsam mit Katrinas Vater gegründet - der blieb jedoch nach dem Mauerbau der Liebe wegen im Osten. Ingrid fordert ihren Sohn auf, die Beweise zu vernichten, aus Angst vor einem Schadenersatzprozess. David weiß nicht, was er tun soll: Er sucht immer öfter Katrinas Nähe, aber dann macht sein Bruder Moritz ihr einen Heiratsantrag.
DarstellerYvonne Catterfeld («Sophie – Braut wider Willen») ist Katrina
Stephan Luca («Alles außer Sex») ist David Berger
Sebastian Ströbel («Arme Millionäre») ist Moritz Berger
Ingeborg Westphal («Der Tote am Strand») ist Ingrid Berger
Grischa Huber («Schwesterherz») ist Lili Berger
Hendrik Arnst («FC Venus») ist Gunther
Philipp Sonntag («Die Sturmflut») ist Rechtsanwalt Braun
Enno Hesse («Der Untergang») ist Paul
Viktoria Gabrysch («Siehst du mich?») ist Susi
Kritik«Wenn Liebe doch so einfach wär» ist von Anfang bis Ende eine einzige Katastrophe. Der Plot ist unglaublich einfallslos und gespickt mit Klischees. Die Protagonistin ist eine vom Pech verfolgte junge Frau, deren Eltern tot sind und die sich nach einer Familie sehnt. Doch wen Gott strafen will, dem erfüllt er alle Wünsche. Und so kommt es, dass Katrinas Verwandtschaft ganz anders ist, als sie sich das vorgestellt hat. Die „High Society“ ist natürlich herablassend und durchwegs adrett gekleidet, während die Hauptfigur so einige Probleme hat, sich in diesem Umfeld zurechtzufinden. Klingt das etwa nach einer bahnbrechenden Geschichte, die unbedingt erzählt werden muss? - Na, bitte!
Schrecklich peinlich ist natürlich auch, dass die gesamte Vorgehensweise der verschiedenen Charaktere sich weitab von jeglichem Realismus bewegt. Der Nachlassverwalter kommt natürlich persönlich zu Katrinas Arbeitsstelle, um sie mit nach Hamburg zu nehmen, anstatt einen Brief zu schicken. Und davon, dass man ein Erbe auch ausschlagen kann, hat der Drehbuchautorin Barbara Jago wohl auch noch nie gehört.
Wenn man sich die Cast-Liste durchliest, kann man schon ahnen, dass einem hier keine oscarverdächtigen Leistungen geboten werden. Doch das „Schauspiel“ von Yvonne Catterfeld unterbietet selbst die niedrigsten Erwartungen. Sie ist grenzenlos unfähig, ihrer Figur wenigstens einen Funken Authentizität zu verleihen. Keinen Moment lang spielt sie glaubwürdig, was selbst für die „Sat1-Movies“ ein neuer Tiefpunkt ist. Problematisch ist natürlich auch, dass ihre Kollegen zwar einen bessere Leistung abliefern, man ihnen ihre Rollen aber auch nicht gänzlich abnimmt.
Spannung oder Dramatik entsteht bis zum Schluss des Films nicht, während eine konfliktlose Szene der nächsten folgt. Der Autorin gingen schon früh die Ideen aus, sodass sie die neunzig Minuten größtenteils mit schlecht geschriebenem Dialog-Gesülze füllt, das zum größten Teil aus Gesprächen der Charaktere besteht, die nichts zur Sache tun, oder aus schrecklich einfallslosen Monologen der Hauptfigur.
Alles in Allem ist «Wenn Liebe doch so einfach wär» daher ein Musterbeispiel dafür, wie man Filme besser nicht macht, wenn einem das Resultat hinterher nicht peinlich sein soll. Darum wird dieses Machwerk hoffentlich schnell in das schwarze Loch des Vergessens gesaugt, da die meisten Zuschauer wohl nach zehn Minuten abschalten werden.
Sat.1 zeigt «Wenn Liebe doch so einfach wär» am Dienstag, 30. Oktober 2007, um 20.15 Uhr als Erstausstrahlung.