Die fiktionale Ermittler-Soap erreichte mit zahlreichen Folgen stets Werte, die RTL nicht zufrieden stimmen dürften.
Staatsanwalt Posch und sein Team investigieren nunmehr seit dem 5. Februar 2007 in fiktionalen Fällen. Seitdem müssen die Macher mit teils sehr schwankenden Quoten leben, die nicht selten unter dem Senderschnitt lagen. Doch auf dem Ex-Sendeplatz des «Jugendgerichts», bei dem auch Staatsanwalt Posch als Anwalt agierte, durfte er bis vergangene Woche ermitteln. Die Premiere verlief damals auf jeden Fall nach Plan: 2,24 Millionen Menschen verfolgten den Auftakt und sorgten für 15,7 Prozent Marktanteil. Auch in der Zielgruppe lief damals mit 18,6 Prozent Marktanteil noch nichts schief.
Erste Bedenken gab es zwar schon nach dem lange nicht übertroffenen Start, doch in der dritten Woche erzielte man lediglich 9,9 Prozent - ein für RTL-Verhältnisse wirklich schlechter Wert. In der Zielgruppe lief es mit 13 Prozent nicht wesentlich ruhmreicher. Doch es gab auch Höhepunkte, und das exakt einen Monat nach dem Beginn der Serie. Am 5. März 2007 entschieden sich 1,79 Millionen Menschen für das wenig anspruchsvolle und nicht von schauspielerischen Glanzleistungen überschäumende RTL-Spektakel, womit gleichzeitig 13,8 Prozent Marktanteil gutgeschrieben werden konnten. 18,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen dürfen ebenfalls als blendender Wert angesehen werden.
In den folgenden Wochen gab es keine nennenswerten Ausschläge, alle Werte bildeten meist den selben Durchschnitt. Bis zum Juli 2007 lag man beim Gesamtpublikum bei knapp über zwölf Prozent Marktanteil. Zwischen 1,30 und 1,40 Millionen Menschen konnten der deutschen filmpool-Reihe nicht widerstehen. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam die Reihe nicht so gut an wie erhofft, denn täglich erreichte die Ermittler-Soap um die 600.000 Zuschauer. Durchschnittlich sprangen da 15 Prozent Marktanteil heraus, ein Trend nach oben oder unten war nicht zu erkennen.
Während am 17. und 18. Juli 2007 erbärmliche Werte bei den Zuschauern ab drei Jahren (8,7 beziehungsweise 8,8 Prozent Marktanteil) und in der Zielgruppe (10,1 beziehungsweise 10,5 Prozent) hingenommen werden mussten, sah die Welt um «Staatsanwalt Posch ermittelt» am 27. Juli 2007 ganz anders aus. Plötzlich und wie aus dem Nichts wollten 2,21 Millionen Menschen eine neue Folge gesehen, dabei übertraf der Marktanteil alle früheren Werte mit unglaublichen 20,1 Prozent. Sogar in der Zielgruppe lag man deutlich über dem aktuellen Mittelwert: 22,0 Prozent Marktanteil wurden erzielt.
In den verbliebenen Wochen musste dann aber noch ein leichter Abwärtstrend festgestellt werden, vor allem die Zielgruppen-Werte lagen allzu oft unter dem RTL-Senderschnitt. Auch wenn man die Mittelwerte der gesamten 174 Folgen anschaut, wird schnell klar, dass die Quoten eigentlich zu wenig sind für die in Köln herrschenden Ansprüche. Beim Gesamtpublikum wurden durchschnittlich 1,42 Millionen Zuschauer ermittelt. 12,7 Perozent Marktanteil ist kein besonders toller Wert. Besonders die 15 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Gruppe sind aber eindeutig zu wenig. Nun geht es aber erstmal weiter mit bereits produzierten Episoden des «Strafgerichts», dessen Start schon einmal als misslungen bewertet werden darf.
16.10.2007 14:15 Uhr
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Philipp Stendebach
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Quelle: RTL