'Blacky' kritisiert Oberflächlichkeit der TV-Branche
Joachim Fuchsberger sieht das derzeitige Fernsehen kritisch. Er selbst kann sich übrigens ein Comeback vorstellen, bleibt diesbezüglich jedoch realistisch.
Der frühere Fernsehmoderator Joachim Fuchsberger hat sich einem Interview mit der "Zeitungsgruppe Lahn-Dill" kritisch über das heutige Fernsehen geäußert. "Es geht nichts mehr in die Tiefe, es bleibt alles an der Oberfläche. Da kommen Menschen in Talk-Shows, die ein ganzes Leben hinter sich haben, das dann in 15 Minuten abgefrühstückt wird."
Seiner Meinung nach gibt es "nur ganz wenige, die noch unterhalten können". Fuchsberger: "Mit fallen bei den großen Entertainern nur Frank Elstner und Thomas Gottschalk ein. Und bei den Talk-Shows nur Johannes B. Kerner und Reinhold Beckmann. Da werden die Gäste nicht vorgeführt, nicht abgestochen." Wie er Kerners Interview mit Eva Herman fand, ist jedoch nicht weiter bekannt.
"Blacky" selbst könnte sich übrigens durchaus ein Comeback vorstellen, eine Zweieinhalb-Stunden-Sendung wolle der 80-Jährige allerdings nicht mehr moderieren. "Eine Talk-Show würde ich machen. Aber nur, wenn sie so gemacht wird, wie ich sie mir vorstelle." Vor allem wolle er Zeit für seine Gäste haben, betonte Fuchsberger. "Eine Stunde, wie in meiner Show «Heut’ Abend» zum Beispiel, brauche ich schon, um in die Tiefe gehen zu können. Und ich möchte auch niemanden vorführen. Mein Beruf ist das Unterhalten von Menschen. Und diese Unterhaltung muss verdammt gut sein. Denn wir haben gegenüber unseren Zuschauern eine Bringschuld."
Als Moderator sei man verpflichtet, dem Publikum "etwas Gutes" abzuliefern. Doch Fuchsberger bleibt bei seinen Plänen durchaus realistisch: "Ich glaube, ich würde schon nach der ersten Vorbesprechung sagen, 'danke, das wars'. Es gibt so viele Zwänge heute."