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Die Kritiker: «Prime Suspect - Heißer Verdacht: Finale»

Story



Die in die Jahre gekommene Polizeichefin Jane Tennison bekommt es einige Tage vor ihrer Pensionierung mit einem schweren und letzten Fall zu tun. Die 14-jährige Sally ist spurlos verschwunden und die Eltern stehen kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Um an das Geheimnis des Mädchens heranzukommen, versucht Jane mit Penny, einer Freundin des Opfers, zu sympathisieren. Gleichzeitig wird die private Jane entführt: Ein schweres Alkoholproblem und das schwierige Verhältnis zu ihrer Familie werden thematisiert. Die Ratschläge ihrer Kollegen, eine Suchtbehandlung aufzusuchen, weicht sie ständig aus, bis sie sich überwinden kann zu den Anonymen Alkoholikern zu gehen, wo sie zufällig ihren ehemaligen Arbeitskollegen Bill trifft. Nach langem Suchen wird der tote Körper des Opfers gefunden und es kann festgestellt werden, dass sie zum Zeitpunkt der Ermordung schwanger war. Curtis, ein junger Mann aus dem Ghetto der englischen Stadt, steht unter akutem Tatverdacht und flieht. Während sich Jane und Penny immer mehr anfreunden, stirbt Janes Vater und Bill wird auf dem Krankenhausparkplatz von Curtis erschossen.



Zu Beginn des zweiten Teils beginnt Curtis allmählich, seine Tat zu bereuen. Penny, ursprünglich Curtis' Freundin, steht auch weiterhin im Kontakt mit ihm, bis sie es nicht mehr aushält und flieht. Es folgt eine große Jagd. Währenddessen erinnert sich Pennys Vater, der Direktor der Schule, an den Wohnort des Flüchtlings. Dort angekommen, finden sie nur die Schwester und deren Tochter vor. In der Zwischenzeit analysiert Jane nochmals ein Videoüberwachungsband der Schule, auf dem zu sehen ist, wie Mr. Philips, der Schuldirektor, Sally nach einem Basketballsieg auf die Wange küsst und umarmt. Nach kurzer Zeit gesteht er, dass er mit ihr eine Affäre hatte. Trotzdem ist noch nicht geklärt, wer sie umgebracht hat.



Darsteller

Helen Mirren («The Queen») ist Jane Tennison

Robert Pugh («Master and Commander») ist Alun Simms

Stephen Tompkinson («Wildes Herz Afrika») ist Sean Philips

Laura Greenwood («V for Vandetta») ist Penny Philips

Eve Best («Vital Signs») ist Linda Philips

Katy Murphy («The Cottage») ist Ruth Sturdy

Gary Lewis («Eragon») ist Tony Sturdy

Frank Finlay («The Waiting Room») ist Arnold Tennison

Tom Bell («Love Me Still») ist Bill Otley

Heshima Thompson («Ahead of the Class») ist Curtis Flynn



Kritik

Auch in Deutschland dürfte die Reihe «Heißer Verdacht» eher unter dem Namen «Prime Suspect» bekannt sein. Gleich zu Beginn wird der Zuschauer mit einem für Krimis sehr ungewöhnlichen Bild konfrontiert: Anstatt eines Mordes wird gezeigt, wie Kriminalkommissarin Jane Tennison mit reichlich Alkohol intus in ihrer Wohnung umher taumelt. Dieses erschreckende Bild zieht den Betrachter sofort in den Bann des Films, aus dem er sich so schnell nicht mehr befreien kann.



Einige schauspielerische Leistungen dürfen hier keinesfalls unerwähnt bleiben. Insbesondere Helen Mirren, die 2007 für die grandiose Darstellung der englischen Queen den Oscar bekam, spielt umwerfend und zeigt einmal mehr, wie vielfältig sie ist. So hat eine international renommierte Schauspielerin keine Scheu davor, einen solch fertigen und ausgebrannten Charakter zu verkörpern. Ansonsten muss in jedem Fall Laura Greenwood genannt werden. Sie spielt die 14-jährige Penny Philips sehr authentisch und weiß einerseits mit feinen Nuancen, andererseits mit Wutausbrüchen zu überzeugen. Auch die restliche Besetzung kann als sehr gelungen betrachtet werden, da einige bekannte britische TV-Stars verpflichtet werden konnten.



Jane Tennison ist schlichtweg sensationell portraitiert. Die Disparität ihrer Person (Alkoholikerin beziehungsweise erfahrene Kommissarin) ist sehr glaubwürdig dargestellt. Denn gerade die Ausgewogenheit des Privatlebens und des aktuellen Mordfalls sorgt für die nötige Dramatik. Trotzdem sind einige Logikfehler im Drehbuch vorhanden, sodass die Spannung (besonders im ersten Teil) in manchen Passagen des immerhin 180-minütigen Zweiteilers flöten geht. Ein bisschen mehr Zug hätte dem Werk wahrscheinlich sehr gut getan.



Das Drehbuch kann durchweg überzeugen und wartet mit zum Teil brillanten Dialogen auf. Eine Szene im zweiten Teil, in der dem Zuseher der Atem stockt, ist von großer Intensität: Die zirka 6-jährige Tochter von Curtis' Schwester kann der Tyrannei ihres Onkels nicht mehr standhalten, zielt die Pistole auf ihn und trifft die Schulter. So wird die Verzweiflung der Familie deutlich und erschüttert den Betrachter.



Die Musik untermalt den Krimi, fällt aber nicht weiter auf. Auch an den Auszeichnungen bemerkt man, dass sich «Heißer Verdacht - Finale» von der üblichen Krimikost abhebt: Unter anderem gewann der letzte Teil der Reihe den Emmy-Award für die beste Regie (Philip Martin), das beste Drehbuch (Frank Deasy) und die beste Hauptdarstellerin (Helen Mirren).



Das ZDF zeigt den ersten Teil von «Heißer Verdacht - Finale» am Sonntag, den 30. September 2007 um 22.00 Uhr und den zweiten Teil am darauffolgenden Sonntag, ebenfalls um 22.00 Uhr.



Derzeit wiederholt 13th Street jeweils donnerstags ab 20.15 Uhr die komplette Reihe mit Helen Mirren.
28.09.2007 10:22 Uhr Kurz-URL: qmde.de/22550
Philipp Stendebach

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Tags

Prime Suspect

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