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«Kreis runde Sache»: Rote Nasen und blaue Augen
An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Red Nose Day.
Manche Menschen gehen zum Lachen bekanntlich in den tief liegenden Keller. Wahlweise kann man sich ein Mal im Jahr aber auch tomatenrote Nasen aufsetzen. ’Ne tolle Idee, stimmt’s? Und ja auch sooo witzig. Das denkt man sich seit nunmehr fünf Jahren auch in München, der Witze-Hauptstadt der Nation.
Hier thronte nicht nur 14 lange Jahre die bayerische Witzfigur Edmund Stoiber – nein, hier hat auch ProSieben seinen Sitz. Als die Chefs des Senders vor einem halben Jahrzehnt den Red Nose Day aus dem noch lustigeren Großbritannien holte, rechneten sie mit einem überwältigenden Erfolg. Schließlich darf ProSieben die gesamte erste Garde der heimischen Comedystars sein Eigen nennen. Raab, Bully, Christiane Gerboth.
Was läge da näher, als die Gelegenheit beim Schopfe zu packen und eine Charity-Show erster Güteklasse zur veranstalten? Mit allem, was dazu gehört: Also auch Sonya Kraus, Elton und vielleicht auch Cindy aus Marzahn. Wozu braucht man Karneval und Fassenacht, wenn der Red Nose Day mindestens genauso lustig ist?
Doch spätestens am Tag nach der Show ist Schluss mit lustig, denn gleich am frühen Morgen gibt’s die Quoten frei Haus auf den Tisch. Da können die Witze noch so gut gewesen sein, wenn die Zuschauerzahlen nicht stimmen. Genau deshalb haben die Verantwortlichen dem Rote-Nasen-Tag nun auch ein leicht verändertes Konzept gestrickt. Die Angst geht trotzdem um: Anstelle der roten Nasen drohen daher wieder blaue Augen.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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• runde Sache
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