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«Kreis runde Sache»: Blondes Gift
An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Barbara Schöneberger.
Mittlerweile spricht sie nicht nur – inzwischen singt sie auch. Aber schon bald wird man sie überwiegend plappern hören: Barbara Schöneberger, die blonde Labertasche der Fernsehnation, übernimmt die „NDR Talk Show“. Dort, wo derzeit noch Jörg Pilawa seinem Sunnyboy-Image nachgeht, sitzt bald also jene Frau, die sich zuletzt durch’s deutsche Fernsehen panelte… äh pendelte.
„Vielleicht muss ich mich da mal so schrödermäßig vor das Tor stellen und daran rütteln und schreien, ich will hier rein!“, hatte Schöneberger noch vor einigen Wochen in einem Interview in Richtung NDR gesagt. Nun hat sie entweder wirklich lautstark vor dem Eingangbereich des Nordlicht-Senders in Hamburg-Lokstedt um Asyl gebeten – oder aber die Senderchefs sind durch einen ihrer zahlreiche Fernsehauftritte in den vergangenen Monaten auf sie gestoßen.
Egal ob sitzend neben Hella von Sinnen oder neben Roberto Blanco in einem mallorcinischen stehend – sich rar machen sieht jedenfalls anders aus. Und so wird die Schönebergers Vermarktung weiter in Richtung Spitze getrieben: Zwei Mal im Monat, jeweils zwei Stunden. Live und unzensiert. Und wohl ohne Gesang.
Bleibt nur zu hoffen, dass sie durch die Wirkung des NDR-Aushängeschilds nicht zu viel von ihrer Spontaneität einbüßen muss – auf Vergleiche zwischen heute und der Nazizeit darf Schöneberger aber dennoch gerne verzichten. Wie auch immer: Dass die Wahl auf Schöneberger fiel, ist eigentlich ganz gut. Und logisch zugleich: Nach dem Rauswurf von Eva Herman hat man beim NDR für den Freitagabend einfach ein neues „blondes Gift“ benötigt.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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• runde Sache
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