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Wenn aus einem Hotelgutschein ein Lotterie-Vertrag wird…

DSF-Zuschauer zeigten sich nun verärgert über ein neues Gewinnspiel, dass das DSF unter anderem in reichweitenstarken Programmen einsetzt.

Es scheint, als hätte die Masche mit den kostenpflichtigen Anrufen beim TV-Sender DSF eine neue Stufe erreicht. In reichweitenstarken Sendungen wie dem sonntäglichen «Doppelpass» oder in Freundschaftsspielen von Bundesligavereinen rufen die Moderatoren und Kommentatoren die Zuseher auf, eine 01379-Nummer zu wählen. Als Gewinn würde jedem Anrufer ein Hotelgutschein winken, betonen sie.

Auch zahlreiche Quotenmeter.de-Leser wollten absahnen und investierten 50 Cent. Oftmals bekamen diese dann auch nach wenigen Tagen oder Wochen einen Rückruf des Senders. Von dem Hotelgutschein war in diesen Gesprächen aber nur anfänglich die Rede. Immerhin: Der Gewinn dessen wurde bestätigt. Mehr aber auch nicht. Vielmehr ging es plötzlich darum, einen dreimonatigen Lotto-System-Spiel-Vertrag zu unterschreiben. „Ich sei einer von 100 auserwählten Kunden, die an diesem Spiel teilhaben dürften. Das Angebot würde nur heute gelten“, erinnert sich ein DSF-Zuschauer. Bemüht und wohl nicht immer kurz redeten die Call-Center-Agenten auf eigentliche Gutschein-Gewinner ein. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. „Am 1. Juli 2007 habe ich beim DSF angerufen und mir den Gutschein gesichert, nach sieben Wochen habe ich vom Sender nichts bekommen, dafür jetzt aber dieses Lotto-Zeug am Hals“, beschwert sich ein wütender Kunde im Quotenmeter.de-Gespräch.




Hinter der Lotto-Firma verbirgt sich das österreichische Unternehmen DSM Lotto-Service-GmbH. Was aber ist mit den Gutscheinen? Wieso meldet sich die Lotto-Agentur zügig, aber Gutscheine treffen bei den Gewinnern nicht ein? „Jeder Anrufer erhält einen Hotelgutschein für die Türkei, dazu muss er kein anderes Angebot annehmen“, verteidigt sich DSF-Pressesprecher Schiffer. „Unser Kooperationspartner verschickt die Hotelgutscheine zeitnah. Aufgrund der Vielzahl von Anrufern können wir aber nicht immer ausschließen, dass es dabei zu einer zeitlichen Verzögerung kommt.“ Das DSF verdient an solchen Anrufen aber recht gut. Und nicht nur das: Offenbar fließt nicht nur ein Teil der Telefongebühren in den Geldbeutel des Senders. Die hinterlassenen Nummern der „garantierten Gewinner“ werden zudem an andere Unternehmen – in diesem Fall der Kooperationspartner DSM - weitergegeben und das sicherlich auch nicht umsonst. „Zuschauer, die unzufrieden sind, möchte ich herzlich auffordern, sich mit unserer Zuschauerredaktion in Verbindung zu setzen. Es liegt in unserem Interesse, jeder einzelnen Beschwerde nachzugehen und diese aufzuklären“, so der DSF-Pressesprecher zu Quotenmeter.de.

Für alle, die von so genannten Kalt-Anrufen seitens Lotterie-Firmen genervt sind: Lassen Sie sich am besten gar nicht erst auf ein Gespräch ein. Legen Sie auf oder bieten Sie an, dass Sie selbst zurückrufen und fragen Sie nach der Telefonnummer des Call-Center-Agents. Dieser Trick funktioniert eigentlich immer.
22.08.2007 10:45 Uhr Kurz-URL: qmde.de/21835
Manuel Weis

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DSF

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