«Kreis runde Sache»: Sehr mysteriös...

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: ProSieben und der Montag.

Es war einmal eine gelbe Familie, die innerhalb eines Zeitraums mehrerer Jahrzehnte nahezu die komplette Welt mit ihrem Humor und ihrer Ironie verzauberte. Eben diese Familie stammt aus den USA und wurde von dort aus im Laufe der Zeit zur erfolgreichsten Zeichentrick-Sippe der Welt. Die Rede ist – natürlich – von den „Simpsons“.

Gefühlte 174 Folgen der Serie strahlte ProSieben in den vergangenen Wochen aus, weil dem Mystery-Montag auf mysteriöse Art und Weise viele Zuschauer abhanden kamen und schnell ein möglichst preiswerter Erfolg aus dem Hut gezaubert werden musste. Gerüchten zufolge wollten die Verantwortlichen sogar ganze Simpsons-Power-Weeks einführen – also rund um Geschichten aus Springfield.

Als Vorbild sollte Sat.1 dienen. Die sympathischen Berliner verfolgten nämlich seit einigen Wochen ein ähnliches Konzept, wenngleich hier kein Format aus den Staaten im Mittelpunkt steht. Vielmehr handelt es sich bei Sat.1 um den Programmschwerpunkt „Trash-Power-Weeks“. Gemeint sind billig produzierte Ermittler- und Richtershows, die das Programm ähnlich verseuchen wie es einst die Pest in weiten Teilen der Welt tat.

Doch weil ProSieben nichts mehr liebt als ein konstantes Programmschema, beenden die „Simpsons“ ihren Marathon-Einsatz mit sofortiger Wirkung, schließlich stehen neue Ausgaben von Brüller-Formaten wie der „Märchenstunde“ oder „Extreme Activity“ schon längst in den Startlöchern. Schon kurios, wie schnell das Publikum seine Sehgewohnheiten umstellen soll. Sieht ganz danach aus, als nähmen die Verantwortlichen den Titel „Mystery-Montag“ ein wenig zu wörtlich.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag. Die Wartezeit verkürzt Fabian Böhme am Freitag mit einer Extra-Ausgabe - natürlich bei Quotenmeter.de.