StoryIn Swearengens Saloon wird ein Arbeiter erschossen, der in George Hearsts Minen arbeitet. Al Swearengen ist sich sicher, dass dieser Vorfall inszeniert und damit unmittelbar gegen ihn gerichtet ist. Er sucht George Hearst auf und droht ihm unverhohlen damit, seinen Geschäftsinteressen in Deadwood zu schaden. Hearst lässt sich das nicht bieten.
Währenddessen herrscht Wahlkampf in Deadwood: Am Abend sollen die Reden der Kandidaten für die Ämter des Bürgermeisters und des Sheriffs stattfinden. Durch den Mord in seinem Saloon sieht sich Swearengen allerdings gezwungen, die Reden vorerst abzusagen. Cy Tolliver erholt sich von seiner schweren Stichwunde, die der mittlerweile zum Geistlichen gewordene Andy Cramed ihm aus Rache beigebracht hatte. Martha und Seth Bullock finden nach dem Tod ihres Sohns langsam wieder zueinander. Bullocks Frau entschließt sich, die Kinder von Deadwood zu unterrichten.
DarstellerTimothy Olyphant («The Girl Next Door») ist Seth Bullock
Ian McShane («Der goldene Kompass») ist Al Swearengen
Molly Parker («Alice Paul – Der Weg ins Licht») ist Alma Garret
W. Earl Brown («Push, Nevada») ist Dan Dority
Brad Dourif («Der Herr der Ringe: Die zwei Türme») ist Doc Cochran
John Hawkes («Identität») ist Sol Star
Paula Malcomson («Emergency Room») ist Trixie
William Sanderson («Der Ritt nach Hause») ist E.B. Farnum
Sean Bridgers («Sweet Home Alabama») ist Johnny Burns
Jeffrey Jones («Dr. Dolittle 2») ist A. W. Merrick
KritikAlle Premiere-Kunden sind zu beneiden. «Deadwood» ist eine einzigartige Serie, die den Zuschauer packt und nicht mehr loslässt. Erstaunlich sind die Sets und das Flair, das die Authentizität der Handlung und der Charaktere unterstützt. Die Figuren sind einzigartig und vielschichtig. Sie haben eine Menge an Tiefe und emotionaler Bandbreite zu bieten und existieren nicht nur für dramaturgische Zwecke. Die beiden ersten Folgen der dritten Staffel bieten zahlreiche Handlungsstränge, die gleichwertig nebeneinander erzählt werden. Jeder hat seinen eigenen Reiz und hält den Zuschauer gespannt in Atem.
Zwar wird in «Deadwood» sehr viel geredet, die Serie ist insgesamt sehr dialoglastig, aber ist der Inhalt der Gespräche zwischen den Charakteren geprägt von spannenden Konflikten. Keine Konfrontation wird gescheut. Die Figuren gehen aufeinander los, schreien sich an oder sie ziehen sich zurück und planen etwas. Jeder Charakter hat seine eigene, ganz individuelle Art zu sprechen und zu handeln, die Dialoge sind schlagfertig und dynamisch – so wie sie sein sollen. Die Handlung wird nicht kommentiert, sondern vorangetrieben und man erfährt im Lauf einer Folge immer mehr über die Figuren.
Ein hohes Maß an Authentizität wird dadurch erzielt, dass die Figuren tiefgründig sind und ihr Handlungsspektrum nahezu unbegrenzt ist. Zu jeder Zeit kann alles passieren. Fast immer geht es um Leben und Tod. Mit der Zeit vergisst man fast, dass die Serie in jäher Vergangenheit spielt, da es auf der psychologischen Ebene um universell menschliche Gefühle geht und darum, wie die Figuren versuchen, einen bestimmten Konflikt zu ihren Gunsten zu lösen. Der besondere Reiz besteht darin, dass «Deadwood» sämtliche Stilmerkmale eines Westerns vereint, ohne dass es klischeehaft oder kitschig wirkt. Dies ist vor allem den brillanten Schauspielern zu verdanken. Jede Rolle, sei sie auch noch so klein, ist ideal besetzt und jeder Schauspieler versteht seine Figur voll und ganz und kann sie somit zum Leben erwecken.
Die Kameraführung ist nahezu makellos und die Musik unterstreicht gekonnt die jeweilige Essenz einer Szene. Dies lässt die Handlung so realistisch wie möglich wirken, da alles perfekt aufeinander abgestimmt ist.
David Milch hat mit dem Auftakt der dritten Staffel wieder einmal bewiesen, dass er meisterhafte Serien mit hoch interessanten Figuren erschaffen kann. «Deadwood» ist daher nicht nur Western-Liebhabern wärmstens zu empfehlen. Die HBO-Serie ist ein Highlight der Fernsehgeschichte.
Premiere startet die dritte «Deadwood»-Staffel am Freitag, den 24. August 2007, um 20.15 Uhr.