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ProSiebenSat.1: Höchster Umsatz, aber Jobabbau

In München wurde heute ordentlich gefeiert, denn das Ergebnis der ProSiebenSat.1-Gruppe brach alle bisherigen Rekorde und das bedeutet eine Anhebung der Dividende.

Die ProSiebenSat.1 Media AG lud am Dienstagmorgen zur Hauptsammlung in die Messe München ein, in der sie die Geschäftszahlen für das Jahr 2006 und dem ersten Quartal 2007 vorstellte. Überschattet wurde die Hauptversammlung von dem massiven angekündigten Stellenabbau bei Sat.1 und N24.

Der Vorstandsvorsitzender Guillaume de Posch (Bild) freute sich in seiner Rede „weiteres Kapitel der Erfolgsstory der ProSiebenSat.1 Media AG“ präsentieren zu dürfen. Denn die Gruppe hat 2006 zum dritten Mal in Folge ein Rekordergebnis erzielt. Posch weiter: „Ihr Vertrauen in uns zahlt sich aus. Die Dividende hat sich im Vergleich zu den Vorjahren weiter erhöht“. Laut Vorstand und Aufsichtsrat sollen 89 Cent pro Vorzugsaktie und 87 Cent pro Stammaktie ausgezahlt werden.

Umsatz durchbricht Zwei-Milliarden-Marke
Der Konzern konnte im Geschäftsjahr 2006 seinen Umsatz um 5,8 Prozent auf 2,105 Milliarden Euro erhöhen, mit einer Kostenreduzierung konnte der EBITDA um 15,8 Prozent auf 484 Millionen Euro gesteigert werden. Nach Vorsteuern kletterte das Ergebnis um 10,3 Prozent auf 387 Millionen Euro. Bei den Vorzugsaktien stieg der Gewinn von 1,02 auf 1,11 Euro an.

Guillaume de Posch kann ein erfolgreiches Jahr vorweisen, denn die Profitabilität hat sich um zwei Prozentpunkte auf 23,0 Prozent erhöht. Der Konzern soll allerdings das Ziel haben, die Rentabilität auf 30,0 Prozent anzuheben. Im Geschäftsjahr 2003 lag dieser Wert noch bei 10,4 Prozent.

Nachdem der Vorstandsvorsitzende Guillaume de Posch die Kennzahlen vorgestellt hatte, dankte er seinen Mitarbeitern: „Der Erfolg des Unternehmens ist das Ergebnis (…) aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ProSiebenSat.1-Gruppe. Dafür mein ganz herzlicher Dank an jeden Einzelnen.“ Die 180 Mitarbeiter, die eingespart werden, können über diese Worte nur hämisch lachen.

Sat.1 soll breiter positioniert werden
In der Wirtschaft ist es meist wie in der Politik: Es wird viel geredet und es werden viele Versprechungen ausgesprochen. Vorstandsvorsitzender de Posch teilte den Aktionären mit, dass man „die Marke Sat.1 breiter (…) positionieren“ will. Angesichts der nun harten Einsparungen und der ab heute beginnenden täglichen Ausstrahlung von sieben Stunden Gerichts- und Doku-Fake-Shows gehen konzeptionelle Ideen und tatsächliche Reaktionen weit aneinander vorbei. Allerdings betont Posch weiter: „Das Management-Team von Sat.1 hat alle Sendungen auf Leistung und Rentabilität überprüft. Bei der anstehenden Programmreform von Sat.1 werden einige Formate ersetzt werden, die diesen Ansprüchen nicht genügen“.

Der Jobabbau soll laut Posch mit „mit aller gebotenen Fairness“ betrieben werden. Den Mitarbeitern wurden allerdings am Montag mitgeteilt, dass ihre Sendungen am Dienstag nicht mehr laufen. Diese Fairness ist Posch „wichtig“.

Umsatzrückgang bei ProSieben
Während Sat.1 seinen Gesamtumsatz von 830,9 auf 855,5 Millionen Euro steigern kann (+3 Prozent), geht dieser bei ProSieben von 751,7 auf 736,8 Millionen Euro zurück (-2 Prozent). Das Ergebnis vor Steuern und der EBITDA können bei Sat.1 um 27 Prozent gesteigert werden. Beim ersteren Wert erreicht der Sender 204,6 Millionen Euro, beim zweiten 205,4 Millionen Euro. ProSieben muss beim Ergebnis vor Steuern elf Prozent einbüßen. Der Gewinn vor Steuern beträgt 147,9 Millionen Euro, der EBITDA beträgt 147,6 Millionen Euro.

Auch Guido Bolton kann mit kabel eins erfreuliche Werte vorweisen, denn der Gesamtumsatz stieg um 14 Prozent auf 255,2 Millionen Euro und das Ergebnis vor Steuern nahm um 48 Prozent auf 69,7 Millionen Euro zu. Der Nachrichtensender N24 schließt sein Geschäftsjahr mit einem Wachstum von acht Prozent ab und erwirtschaftete 89,4 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern beträgt 13,1 Millionen Euro, der EBITA liegt bei 13,3 Prozent.

Bei 9Live bzw. dem Transaktionsfernsehen der ProSiebenSat.1-Gruppe konnte der Umsatz von 54,9 auf 95,8 Millionen Euro angehoben werden, der EBITDA beträgt 17,9 Millionen Euro. Am Mitmachsender 9Live wird die ProSiebenSat.1-Gruppe keine konzeptionellen Änderungen vornehmen, hier stimmt wohl das Verhältnis zwischen Input und Output.

In seiner Rede weckt Guillaume de Posch aber auch Hoffnungen: „Durch den weiteren Ausbau der Geschäftsaktivitäten der ProSiebenSat.1-Gruppe wird es mittelfristig wieder zu einem Aufbau von Stellen kommen.“




Große Erfolge im ersten Quartal 2007
Auch im ersten Quartal des Jahres 2007 kann die ProSiebenSat.1-Gruppe zufrieden sein, denn der Umsatz wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent. Der Konzern erwirtschaftete 501,2 Millionen Euro, der EBITDA betrug 82,0 Millionen Euro und stieg damit um 16,1 Prozent.

Betrachtet man die vier Fernsehsender, so konnten die Stationen ihren Umsatz kräftig steigern. Sat.1 legt um 5,2 Prozent auf 204,2 Millionen Euro zu, ProSieben um 9,3 auf 170,6 Millionen Euro. Auch in der zweiten Generation können sich die Zahlen sehen lassen: kabel eins legt um 14,9 Prozent auf 64,1 Millionen Euro zu und N24 wächst um 12,8 Prozent auf 22,9 Millionen Euro. Der EBITDA sank allerdings nur bei ProSieben. Mit einem Abschlag von 8,7 Prozent fällt ProSieben auf 6,3 Millionen Euro. Zur gleichen Zeit steigt der Sat.1-EBITDA um 27,4 Prozent auf 42,8 Millionen Euro an. In Berlin erhöht sich das Vorsteuerergebnis um 34,5 Prozent auf 44,1 Millionen Euro an. ProSieben gibt unterdessen 12,2 Prozent ab und muss sich mit 6,5 Millionen Euro zufrieden geben.

Beim Klassikersender kabel eins sind die Zahlen weiterhin erfreulich, denn das Vorsteuerergebnis beträgt 19,9 Prozent (+73,0%) und der EBITDA kann um 72,8 Prozent auf 19,7 Millionen Euro gesteigert werden. Die Nachrichten bei N24 verkaufen sich gut, sodass das Vorsteuerergebnis um 84,2 Prozent auf 3,5 Millionen Euro anstieg. Der EBITDA kletterte von 2,0 auf 3,4 Millionen Euro, das ist ein Plus von 70,0 Prozent.

Angesichts dieser Zahlen kann das Medienunternehmen sehr zufrieden sein, nur ProSieben hat zeitweise an Umsatz und Gewinn abgebaut.
17.07.2007 16:12 Uhr Kurz-URL: qmde.de/21192
Fabian Riedner  •  Quelle: ProSiebenSat.1, Quotenmeter.de

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ProSiebenSat.1 Media AG

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