Auch die zweite RTL II-Vorabend-Doku floppte. Es sah sogar noch mieser aus als bei «Mein Kiez».
Es bleibt weiterhin Fakt: Mit Ausnahme von «Big Brother» kann RTL II am Vorabend mit eigenen Produktionen nicht punkten. Das bewies auch die neue Doku «Das Schicksal meines Lebens». Jürgen und Alida – zwei alte «Big Brother»-Gesichter zeigten in dem Format Menschen wie du und ich. Menschen, die besondere Schicksale haben.
Die Premierenfolge, die direkt vor der letzten «Big Brother»-Tageszusammenfassung um 18.30 Uhr gezeigt wurde, wusste wenigstens noch einigermaßen zu überzeugen. 5,8 Prozent Marktanteil wurden in der Zielgruppe gemessen. Dies war zwar bei Weitem kein überragender Wert, aber immerhin lag man nicht sonderlich weit vom Senderschnitt entfernt. Während des Finales von «Big Brother» rührte Jürgen dann noch einmal kräftig die Werbetrommel für sein neues Format. Das half aber nichts. Zwar waren am Dienstag um 19.30 Uhr sechs Prozent der Werberelevanten dabei, doch das sollte dann auch schon das Höchste der Gefühle sein.
Mit durchschnittlich 750.000 Zuschauern wurde am zweiten Sendetag zugleich der Bestwert gemessen. Doch schon am Mittwoch ging es rasant bergab: Nur noch 4,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen wollten das Format sehen, am Donnerstag waren es gar nur noch 3,4 Prozent. Das Schicksal der Sender, die nun nur noch rund eine halbe Million Menschen (oder gar weniger) begeisterte, schien besiegelt. Am Donnerstag lag die Quote beim Gesamtpublikum bei blamablen 1,7 Prozent.
RTL II sah sich aus diesem Grund gezwungen zu handeln. Kurzerhand tauschte man die beiden Formate «Mein Kiez» und «Schicksal meines Lebens» aus. Jürgen und Alida waren in der zweiten Woche somit bereits ab 19.00 Uhr auf den Bildschirmen zu sehen. Den Quoten half dies aber nicht – im Gegenteil. Am Montag belief sich die Quote auf erneut miese 1,8 Prozent bei allen und auf 3,9 Prozent in der Zielgruppe. Während man dieses Niveau am Dienstag in etwa halten konnte, folgte am Mittwoch der Totalabsturz.
Nur noch 270.000 Bundesbürger ab drei Jahren sahen im Schnitt zu – dies entsprach einem Marktanteil von 1,2 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag das Format mit 2,6 Prozent Marktanteil meilenweit unterhalb des Senderschnitts. Auch ein kurzes Aufbäumen am Donnerstag (immerhin vier Prozent Marktanteil in der Zielgruppe) konnte nicht über den Flop hinwegtäuschen. Und so endete das Experiment mit Doku-Formaten am Vorabend ernüchternd: Knapp 300.000 Menschen sahen die letzte Folge der Sendung, bei den Werberelevanten wurden 3,3 Prozent Marktanteil gemessen.
Zusammenfassend ist klar zu sagen, dass «Das Schicksal meines Lebens» ein riesiger Flop war. Im Schnitt sahen 450.000 Menschen das Doku-Format, die entspricht sehr geringen zwei Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern und ebenfalls sehr miesen 4,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Eine Fortsetzung dürfte somit ausgeschlossen sein.
17.07.2007 14:15 Uhr
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Manuel Weis
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Quelle: RTL II