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Riedners Filme: «Pans Labyrinth»

Die neue Reihe von Quotenmeter.de-Chefredakteur Fabian Riedner präsentiert außergewöhnlich gute und abnorme Spielfilme. Egal ob großer Hollywoodblockbuster, Eigenproduktion eines Fernsehsenders oder Nischenfilm in den Kinos, «Riedners Filme» stellt Produktionen vor, die man kennen sollte.

Die Geschichte von «Pans Labyrinth» spielt im Jahre 1944 in den Bergen von Nordspanien. Die 12-jährige Ofelia (Ivana Baquero, «Romasanta») ist die Tochter von Carmen (Ariadna Gil, «Der Kuss des Bären»), die einen Hauptmann (Sergió Lopez, «Words in Blue») geheiratet hat, der die Partisanen verfolgt. Ihr Stiefvater gilt als brutaler und loyaler Krieger, dem nichts wichtiger ist als der Stolz und die Ehre. Deshalb zögert er auch nicht, das Leben seiner hochschwangeren Frau Carmen auf das Spiel zu setzen, damit sein Sohn unbeschadet geboren werden kann.

Das Mädchen, das sich stets für Märchen um Feen interessiert, beginnt unterdessen sich eine Märchenwelt aufzubauen, um der harten Realität zu entfliehen. Eine Fee, die sie schon seit einer kurzen Unterbrechung auf der Fahrt verfolgt, lockt Ofelia in das neben der Mühle stehende Labyrinth. Im Mittelpunkt des Irrgartens steht eine aus Stein gebaute Wendeltreppe, die das Mädchen zu einem Pan (Doug Jones, «Hellboy») bringt. Dieser ist überglücklich, dass er die verlorene Prinzessin wiedersieht, gibt ihr aber drei Aufgaben, die sie erledigen muss. Sollte sie diese drei Prüfungen bestehen, dann ist sie immer noch unsterblich und hat nicht die menschliche Gestalt angenommen. Mit einem Buch, das unbeschrieben ist, kehrt sie zum Haus zurück.

In den nächsten Tagen besteht Ofelia zwei Prüfungen, doch ihre Abenteuer kreuzen sich mit dem harten Kriegsalltag. So findet das Kind heraus, dass die Hausangestellte Mercedes (Maribel Verdú, «Jericho Mansions») und der Arzt Dr. Ferreiro (Álex Angulo, «Live Flesh») den Partisanen helfen. Zudem erliegt ihre fiebrige Mutter den Strapazen der Geburt.

In einer Vollmondnacht wird Ofelia die letzte der drei Prüfungen aufgetragen. Sie soll ihren neugeborenen Bruder kidnappen und das Blut eines unschuldigen Menschen opfern. Doch sie weigert sich und der Pan ist entsetzt. Währenddessen sucht Hauptmann Vidal das Mädchen und bringt es schlussendlich noch zur Strecke. Immerhin habe sie seinen Sohn entführt und muss für dieses Verbrechen bestraft werden. Da Ofelia nicht ihren Bruder opfert, sondern sich selbst, wird ihr Weg in das unterirdische Reich geöffnet. Dort trifft sie auf ihre leiblichen Eltern, die sie willkommen heißen.




Das Werk von Guillermo del Toro, der schon «Blade II» inszenierte, lässt viel Raum für unterschiedliche Interpretationen. Der Autor und Regisseur del Toro verdeutlichte, dass der Film keine politische Aussage trägt. Dennoch ist zu Spüren, dass der Faschismus kritisiert und negativ dargestellt wird. Auch die Aufgaben, die Ofelia erfüllen muss, sind mit der Realität verknüpft. Beispielsweise soll das kinderfressende Monster den Hauptmann Vidal darstellen.

«Pans Labyrinth» wurde im Jahre 2007 mit drei Oscars ausgezeichnet, musste aber den Preis für den besten ausländischen Film Deutschland überlassen. Bei den Golden Globes, die knapp fünf Wochen zuvor verliehen wurden, ging die Produktion beim Preis für den besten ausländischen Film ebenfalls leer aus.

Der mexikanisch-spanische Film fesselt die Zuschauer mit seiner atemberaubenden Geschichte. Der Regisseur del Toro zeigt zwar eine Märchenwelt, die aber genauso brutal und spannend ist wie die harte Realität zur damaligen Zeit. Denn während die Partisanen von den Truppen des Hauptmanns erschossen werden, sterben zwei Feen als sie Ofelia beschützen. Trotz der harten und grausamen Tage, die das Mädchen durchlebt, endet der Film mit einem teilweisen guten Ende. Jedoch ist die Produktion nicht wirklich für Kinder geeignet, da zeitweise harte und brutale Bilder geliefert werden.
16.07.2007 14:53 Uhr Kurz-URL: qmde.de/21162
Fabian Riedner

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Pans Labyrinth

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