‚Den Politik-Teil noch ausführlicher studieren’

Am Montag moderiert Caren Miosga ihre erste «Tagesthemen»-Sendung. Das Team freut sich darauf.

Der Abgang von Sabine Christiansen zieht weite Kreise. Da Anne Will sich intensiv auf ihre neue Talkshow vorbereitet, die sie ab September immer sonntags präsentieren wird, ist ihr Stuhl bei den «Tagesthemen» im Hamburg freigeworden. Diesen übernimmt ab dem kommenden Montag Caren Miosga – und somit ein recht unbekanntes Gesicht.

Seit dem Jahr 2003 moderiert die in Peine (Niedersachsen) geborene Journalisten das Medienmagazin «Zapp» beim NDR. Zudem ist sie seit Jahren im Kulturjournal zu sehen. Erst einige Zeit später schaffte die Wahl-Hamburgerin den Sprung in die ARD. Seit der Neugestaltung der Kulturmagazine am späten Sonntagabend präsentierte sie die Sendung «Titel Thesen Temperamente».

„Von der ersten Sekunde an waren wir ein Team,“ wird «Tagesthemen»-Moderator Tom Buhrow im stern zitiert. Alle schauen nun am Montag auf sie. Bei einer Pressekonferenz in den vergangenen Tagen wurde sie von einem Journalisten gefragt, was sie früher von der Nachrichtensendung hielt. "Ich bin mit den Tagesthemen aufgewachsen", antwortet die 37-Jährige. "Hajo Friedrichs war für mich wie die Schrankwand. Er war einfach nicht wegzudenken."



Obwohl sie den Job von Anne Will übernimmt, für den diese obendrein nicht selten gelobt wurde, will Miosga sich selbst treu bleiben. Kein Augenbrauenzucken, nichts. Und obwohl die 37-Jährige alles andere als ein TV-Frischling ist, wird sie von manchen immer noch so behandelt. „Können Sie auch Politik, Frau Miosga?“ lautete eine weitere Frage in der Pressekonferenz. Der Fragensteller spielte wohl darauf ab, dass Miosga sich stets im Kulturteil wohl fühlte. Ihre Antwort hingegen war aber erstaunlich ehrlich und angriffslustig "Entgegen aller Vorurteile: Ich habe auch schon früher zuerst die Politikseiten der Tageszeitungen gelesen - und dann das Feuilleton", sagt sie. Fortan will sie den Politikteil noch ausführlicher studieren.