Die ZDF-Serie entwickelt sich auch bei den 14- bis 49-Jährigen zum Renner und überholt so sogar das ein oder andere US-Format. Der Überblick:Es hat den Anschein, als ob das Quotenproblem von Günther Jauchs Quizshow
«Wer wird Millionär?» hin und wieder etwas überbewertet wird. Immerhin muss man erkennen, dass die Sendung beim Gesamtpublikum nach wie vor hervorragend abschneidet. Die Montagsausgabe der vergangenen Woche war sogar das meistgesehene Programm dieser sieben Tage. 6,54 Millionen Bundesbürger verfolgten die 60-minütige Ausgabe. Aber – und da hat sich das Blatt wirklich gewendet: Im Zielgruppenranking reicht es nur noch für Position neun.
Enttäuschend verlief das Spezial zum Thema Klima, das RTL am Montag zeigte. Nur 14,7 Prozent Marktanteil holte man in der Zielgruppe, die anschließende Diskussionsrunde, welche von Peter Kloeppel geleitet wurde, kam gar nur auf 14,4 Prozent. Für einen gesellschaftspolitischen Talk kein schlechter Wert, aber dennoch entscheidet die Frage „über dem Senderschnitt?“ über die Fortsetzung. Und da sah es dann eher schlecht aus.
Am Dienstag lief alles seinen gewohnten Weg - «House» gewann in der Zielgruppe vor «CSI: Miami». Erst am Mittwoch wurde es spannend, denn an diesem Tag startete Sat.1 das neue Format
«Ein Job – Deine Chance». Aber auch diese Premiere hätte wohl besser laufen können. 1,89 Millionen Menschen sahen zu – in der Zielgruppe kam man auf rund zehneinhalb Prozent Marktanteil. Im Zielgruppenranking der Woche sprang nicht mehr als ein 46. Platz heraus. Ganz nach Plan dürfte unterdessen der Start der neuen
«Popstars»-Staffel am Donnerstag verlaufen sein.
Im kommenden halben Jahr heißt es „on stage“ und wird vermutlich für richig hohe Quoten sorgen. 18,8 Prozent Marktanteil holte die erste Ausgabe der Casting-Show in der vergangenen Woche – etwas weniger als beim Start der fünften Staffel. ProSieben dürfte aber dennoch zufrieden sein – 2,45 Millionen Bundesbürger sahen zu. Dies schadete den Sat.1-Krimis, die nach kurzem Höhenflug wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen sind. So holte
«Without a Trace» beispielsweise 9,6 Prozent Marktanteil,
«Numb3rs» lag bei knapp elf Prozent.
Für eine dicke Überraschung sorgte Ulrich Mühe am Freitag.
«Der letzte Zeuge» kam auf 11,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Dies wäre ein für viele Privatsender überdurchschnittlicher Wert. Führt «Der letzte Zeuge» etwa die deutsche Serie aus der Krise? Ein Blick auf den zeitgleich bei VOX ausgestrahlten Krimi «Close to Home» verrät zudem, dass das deutsche Format klar die Nase vorne hatte. Die Bruckheimer-Serie kam nur auf 8,8 Prozent Marktanteil. Unspektakulär verlief der Samstagabend, an dem «Let’s Dance» mit 22,1 Prozent bei den Werberelevanten am besten abschnitt.
Den Sonntagabend dominierte zunächst das Formel 1-Rennen in den USA. Anschließend musste RTL erkennen, dass «CSI: Miami» am Sonntagabend offenbar nicht wirklich funktioniert. 2,86 Millionen Bundesbürger sahen eine XXL-Folge der Bruckheimer-Serie, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei weniger guten 13,9 Prozent. Erstaunlich ist, dass «Criminal Minds», das zeitgleich ausgestrahlt wurde, fast genauso stark war. Sat.1 kam damit auf 11,8 Prozent Marktanteil und 2,25 Millionen Zuseher ab drei Jahren.
Der Gewinner der Woche:…war
«Let’s Dance». Für die RTL-Tanzshow ging es elf Plätze nach oben. Von Rang 22 auf die elfte Position. Aus rund vier Millionen Zuschauern machten die tanzenden Promis in den vergangenen sieben Tagen 4,46 Millionen Zuseher. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen verbesserte man sich deutlich: Um 13 Positionen auf Platz zehn.
Der Verlierer der Woche:…ist die Donnerstagsfolge von
«Navy CIS», die sogar noch mehr Plätze abgeben musste als «Without a Trace». Von Platz 32 geht nach unten auf Platz 61. Mit «Popstars» im direkten Gegenprogramm war nicht mehr zu holen – ganz unerfolgreich war die Krimiserie aber nicht. Mit 12,1 Prozent Marktanteil lag man immerhin noch oberhalb des Senderschnitts.
Die Überraschung der Woche:…war sicherlich das magere Abschneiden von «CSI: Miami» am Sonntagabend. Die sonst so erfolgreiche Krimiserie, der regelmäßig mehr als ein Viertel der jungen Zuschauer in ihren Bann zieht, versagte auf ungewohntem Terrain. Funktioniert das Format wirklich nur dienstags? Kaum zu glauben, aber am Sonntag lag man sehr deutlich unterhalb des Senderschnitts. Mit nur 13,9 Prozent konnte die Wiederholungs-Folge die Chefetage von RTL nicht wirklich zufrieden stellen.
Die Zahl der Woche:…ist die
12. Denn auch im Sommer 2007 scheint die Dominanz von RTL weiterzugehen. Unter den ersten 15 Plätzen des Zielgruppen-Rankings dieser Woche befinden sich zwölf RTL-Formate. Lediglich «Popstars» und «Drei Engel für Charlie» (beides ProSieben) konnten vorne noch ein Wörtchen mitsprechen. Auf Rang 15 folgt dann die erfolgreichste Sat.1-Sendung: Die Sonntagsausgabe von «Navy CIS».