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Season-Report USA: «American Idol» gewinnt erneut

Die beiden Ausgaben der Casting-Show wurden erneut zum meistgesehenen Programm. Im Fiction-Bereich liegt «CSI» vorne.



Die TV-Saison in den USA ist zu Ende gegangen. 36 Wochen lang kämpften die Formate um die Zuschauer – in den 36 Wochen entschied sich, dass alle Networks an Marktanteilen einbüßen mussten. Die Reihenfolge an der Spitze blieb unverändert: Während bei allen Zuschauern CBS der Gewinner ist, liegt bei den 18- bis 49-Jährigen FOX vorne. Auf Rang drei liegt ABC – NBC muss sich mit Position zufrieden geben. Eine Tatsache, die nicht einfach ist und die Präsident Reilly in der vergangenen Woche seinen Posten gekostet hat. Abgeschlagen auf dem letzten Rang folgt The CW.



Vorne an der Spitze gibt es keine großen Überraschungen. Es war mehr oder weniger abzusehen, dass «American Idol» auch in dieser Saison die dominierende Rolle spielen wird. Mehr als 28,50 Millionen Menschen verfolgten die Ausgaben. Das Interessante dabei: An der Spitze liegen nicht die eigentlichen Hauptshows, sondern die Resultat-Sendungen. Ohnehin sind Shows in den Staaten derzeit das Non-Plus-Ultra. Denn auch auf dem dritten Platz folgt mit «Dancing with the Stars» (ABC) ein Show-Format.



Interessant wird es bei den Werberelevanten: Hier liegt «Dr. House» auf dem dritten Platz – 9,36 Millionen 18- bis 49-Jährigen diagnostizierten zusammen mit dem mürrischen Mann. Es sei allerdings zu erwähnen, dass Hugh Laurie und sein Team wohl durchaus von den vorher gezeigten «Idol»-Ausgaben profitierten. Beim Gesamtpublikum ist «CSI» (Foto) einmal mehr die erfolgreichste Fiktion-Serie in den Staaten. Im Schnitt sahen etwas mehr als 19 Millionen Menschen die Episoden. Auch «Grey’s Anatomy» war stark, bei Erstausstrahlungen sogar oftmals stärker. Die recht schwachen Reichweiten der Wiederholungen ziehen das Gesamtergebnis aber nach unten – so müssen sich die jungen Ärzte mit Position sieben zufrieden geben.



Beim Marktführer in der Zielgruppe, FOX, zeigte sich mal wieder ein deutliches Bild. Nur auf Grund der starken Spring-Season steht man dort, wo man nun ist. «House» mal ausgenommen muss man lange suchen, ehe man im Season-Ranking weitere Formate der Herbst-Saison findet. Auf Platz 62 liegt «Bones», auf der 66 folgt «Prison Break». Die größte Enttäuschung für den Sender dürfte die gnadenlos gefloppte vierte Staffel von «The O.C.» sein: Nur knapp 3,80 Millionen Menschen sahen die 16 Episoden der Teenie-Serie.



Einen derartigen Flop musste CBS nicht verkraften. Lediglich die Mediziner-Serie «3 Lbs» hatte sehr niedrige Quoten: Knapp neun Millionen Menschen sahen die drei Ausgaben des Formats. Doch das ist nicht das Problem: Vielmehr lag die schnelle Absetzung an den katastrophalen Zahlen bei den 18- bis 49-Jährigen: Weniger als 3,5 Millionen Menschen dieser Altersgruppe sahen zu. Noch schlechter lief es nur für «Armed & Famous», das nach drei Episoden weniger als 2,50 Millionen werberelevante Zuschauer hatte.



Erfreulicher ist der Blick nach vorne. Unter den Top 20 befinden sich gleich neun Sendungen von CBS: Nach «CSI» folgt der Ableger «CSI: Miami» (Platz 11), es folgen «Survivor: Cook Islands» (Position 14), «Without a Trace» und «NCIS». ABC hat vor allem dann Grund zur Freude, wenn Stars tanzen oder Hausfrauen verzweifelt sind. Diese beiden Formate schafften es zusammen mit «Grey’s Anatomy» unter die ersten zwanzig Positionen.



«Lost» beendet die Saison auf Platz 25 – 12,81 Millionen Menschen sahen die 22 Episoden im Schnitt. Sehr gut sieht es hingegen beim jungen Publikum aus: Matthew Fox und Co. kommen hier auf Rang zehn. Neben dem recht schnell beendeten Drama «The Nine» zählt in jedem Fall auch die «Lost»-Vertretung «Day Break» dazu, die nur knapp 6,30 Millionen Amerikaner begeisterte. Besonders bitter sah es für NBC aus. Mit Football und «Deal or No Deal» schafften es nur zwei Sendungen unter die Top 20 – das drittbest platzierte NBC-Format liegt auf Position 27 – es ist «Heroes». Im Mittelfeld finden sich hingegen die meisten NBC-Serien wieder. Erinnert sei hier noch einmal an den Vollflop «Kidnapped», der wegen zu geringer Quoten bereits nach wenigen Wochen das erste Opfer der TV-Saison wurde.



Auf Platz 152 landete die beste The CW-Show – mit «America’s Next Top Model» war der junge Sender sicher sehr zufrieden. Nun ist Sommerpause in den USA – weniger starke Shows versuchen sich dort nun zu messen. Was nicht weniger spannend ist – schließlich können gute Sendungen auch im Sommer an die 15 Millionen Zuschauer holen. Und im September 2007 geht es dann wieder mit den Neustarts der großen Sendungen los. Alle Networks haben ein Ziel: Das weitere Absinken der Marktanteile zu verhindern. Denn die Kleinen machen den Großen auch in den Staaten zu schaffen.

04.06.2007 16:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/20441
Manuel Weis  •  Quelle: Nielsen Media Research

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