► zur Desktop-Version ►
«Kreis runde Sache»: Wo war Raab?
An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Die Superstars.
Dass es bei „Deutschland sucht den Superstar“ nicht um neue Talente geht, dürfte sich in weiten Teilen Deutschland inzwischen herumgesprochen haben. So lange die Quote stimmt und sich noch ausreichend Zuschauer zum Anruf einer gebührenpflichtigen Nummer bereit erklären, ist kein Ende des Castingwahns in Sicht. Nach aktuellem Stand werden noch geschätzte 243 Staffeln der belanglosen Berieselungsshow folgen, bis jeder Deutsche seinen Auftritt vor Dieter Bohlen hatte.
Auch die laufende Staffel macht einmal mehr deutlich, dass junge Talente schamlos verheizt werden, damit am Ende die Kasse doch noch stimmt. Weil sich ein junger Sänger nicht verbiegen lässt, wird ihm ein Ausstieg nahe gelegt – freilich erst nachdem er noch einmal als Geld bringende Melk-Kuh auf die Bühne gestellt wurde.
Als sei das noch lange nicht genug, wird eben dieser Kandidat dann auch noch durch einen längst abgewählten Terror-Teenie ersetzt, der durch fehlende Lockerheit ähnlich viel Stimmung verbreitet wie die Achselhaare des Publikums beim „Musikantenstadl“. Aber dann platzten die Emotionen in der Live-Show am Samstag doch noch aus ihm heraus! Mit Ottfried-Fischer-Gedächtnis-Ausdruck versehen, jubelte er nach Luft hechelnd die Worte „Das ist Wahnsinn. Erst war ich weg, jetzt bin ich wieder da.“
Ganz großes Fernsehen hat RTL damit seinem Publikum wieder geboten. Und heimlich, still und leise bereits neue nervtötende Nichtssager gefunden, die uns in Zukunft bei diversen Chartshows mit neunmalklugen Nettigkeiten in den Wahnsinn treiben. Wo war Raab, wenn man ihn mal braucht?
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.
30.04.2007 00:00 Uhr
Kurz-URL: qmde.de/19900
Alexander Krei
•
Quelle: Quotenmeter.de
Artikel teilen
Tags
• runde Sache
◄ zurück zur Startseite ◄