Zunächst sendete ProSieben «Invasion» um 20.15 Uhr, aber aufgrund katastrophaler Einschaltquoten wurde die US-Serie ins Nachtprogramm verlegt.
Nach dem großen Erfolg der ersten «Lost»-Staffel fühlte sich ProSieben in seinen Mystery-Plänen bestätigt und kaufte weitere Serien dieses Genres aus den USA ein. Dazu wurde dann im Sommer 2006 der Mystery-Montag wiederbelebt – und zunächst schien es, als ob ProSieben den Nerv der Zuschauer getroffen hat. «4400 – Die Rückkehrer» konnte trotz der Fußball-Weltmeisterschaft verhältnismäßig gute Quoten aufweisen und «Surface – Unheimliche Tiefe» lieferte im Anschluss ebenfalls eine starke Performance ab. Danach fingen die Schwierigkeiten aber an: Die Mini-Serie «5ive Days to Midnight» fiel beim Publikum durch und auch die zweite Staffel von «Lost» schwächelte – sie konnte an die Werte der ersten Staffel nie anknüpfen. Obendrein passte es auch ins Bild, dass mit «Invasion» eine weitere Serie aus dem Genre Mystery versagte. Selbst die Verlegung ins Nachtprogramm brachte kaum bessere Werte.
Am 30. Oktober 2006 zeigte ProSieben den Piloten „Der Hurrikan“ und schon da hatten die Münchner wenig Grund zur Freude. 1,96 Millionen Zuschauer ab drei Jahre verfolgten «Invasion», der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 6,0 Prozent. 1,41 Millionen 14- bis 49-Jährige reichten auch gerade einmal zu 11,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. In den folgenden Wochen sollte es aber noch deutlich schlechter aussehen. Die Episode „Der Taucher“ sahen eine Woche später noch 1,83 Millionen Bundesbürger (5,3 Prozent Marktanteil) und 1,30 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren. Bereits jetzt wurde die 10-Prozent-Marke mit 9,5 Prozent Marktanteil unterboten.
Die Folgen drei („Die Wasserscheide“) und vier („Der Überträger“) bestätigten den Abwärtstrend. 1,64 Millionen bzw. 1,45 Millionen Zuschauer konnten sich nur noch für «Invasion» begeistern – der Marktanteil bei allen Zuschauern lag jeweils unter fünf Prozent. In der Zielgruppe schauten nur noch 1,26 Millionen bzw. 1,05 Millionen „junge“ Zuschauer zu. 9,0 Prozent und 7,8 Prozent Markanteil waren das Resultat. Mit der fünften Folge „Die Überlebenden“ bewegte man sich dann im kritischen Bereich. 1,28 Millionen Bundesbürger hatten katastrophale 3,9 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum zur Folge. Beim „jungen“ Publikum wurde erstmals die 1-Millionen-Marke verfehlt. Hier reichten 0,95 Millionen Werberelevante nur zu desolaten 7,0 Prozent Marktanteil.
Die nächsten beiden Episoden konnten den Abwärtstrend kurz aufhalten. „Die Jagd“ kam auf 1,42 Millionen Zuschauer (4,2 Prozent Marktanteil) und die „Fisch-Story“ auf 1,48 Millionen Zuschauer (4,4 Prozent Marktanteil). Beide Folgen wurden jeweils von 1,05 Millionen 14- bis 49-Jährigen gesehen – die Marktanteile blieben mit 7,9 und 7,8 Prozent konstant. Mit den bisherigen Ergebnissen konnte ProSieben auf gar keinen Fall zufrieden sein und deshalb wurde gehandelt. Mit der Episode „Die Entdeckung“ wurde die Ausstrahlung auf dem 20.15 Uhr-Sendeplatz beendet. Diese kam am 18. Dezember 2006 noch einmal auf 1,36 Millionen Zuschauer (4,1 Prozent) und 0,97 Millionen (7,3 Prozent Marktanteil) werberelevante Zuschauer.
Ab Januar 2007 sollte «Invasion» fortan nach «Lost» für gute Quoten sorgen, aber auch dies scheiterte. Die Folgen „Unterwassersuche“ und „Urspung der Arten“, die ProSieben am 8. Januar und 15. Januar 2007 erst um 22.40 Uhr bzw. 22.15 Uhr sendete, kamen ebenfalls nur auf schwache Werte. 0,99 Millionen (5,3 Prozent Marktanteil) und 0,97 Millionen Zuschauer (4,0 Prozent Marktanteil) bzw. 0,75 Millionen (8,9 Prozent Marktanteil) und 0,74 Millionen (6,8 Prozent Marktanteil) sind absolut inakzeptabel. Das sah ProSieben auch so und verlegte die Sendezeit noch einmal nach hinten. Der Rest der Staffel sollte nun nach «Queer as Folk» gegen 01.15 Uhr für einen versöhnlichen Abschied sorgen.
„Wir oder die“ holte immerhin 0,26 Millionen Zuschauer und 7,0 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. 0,22 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren reichten zu mäßigen 10,8 Prozent Marktanteil. Die Episode „Macht“ sahen 0,24 Millionen Bundesbürger (7,4 Prozent Marktanteil) und 0,20 Millionen Werberelevante (10,5 Prozent Marktanteil). Erst mit der 13. Episode gelang es ProSieben in der Zielgruppe Werte über dem Senderschnitt zu erzielen. 0,23 Millionen „junge“ Zuschauer genügten für 12,2 Prozent Marktanteil. Insgesamt schalteten 0,27 Millionen Bundesbürger zu der „Erlösung“ ein. In der folgenden Woche war wieder alles beim alten: „Alle Geschöpfe Gottes“ kam nahezu auf dieselben Werte wie die Folge „Macht“.
Dann kam erneut der Einbruch. Die Episoden „Das Nest“, „Nur die Stärksten“ und „Die Insel“ schafften Reichweiten um die 0,20 Millionen. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum schwankten zwischen 5,2 Prozent und 6,9 Prozent. In der Zielgruppe lagen die Schwankungen zwischen 7,4 Prozent Marktanteil und 8,9 Prozent Marktanteil.
Umso überraschender ist es dann, dass am 19. März 2007 ein neuer Bestwert erreicht wurde. 0,28 Millionen Zuschauer interessierten sich für die „Re-Evolution“, das bedeutete starke 10,8 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern. In der folgenden Woche war davon nichts mehr viel übrig. „Neue Arten“ verfolgten 0,26 Millionen Bundesbürger (8,5 Prozent Marktanteil) sowie 0,17 Millionen (9,6 Prozent Markanteil) werberelevanten Zuschauern. Am 2. April 2007 durfte in München wieder über neue Höchstwerte gejubelt werden: „Der neue Hurrikan“ kam auf und 0,35 Millionen Zuschauer schalteten ein, der Marktanteil stieg auf 11,8 Prozent. 0,29 Millionen 14- bis 49-Jährige bescherten «Invasion» 17,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Wegen Ostermontag kam die nächste Folge erst wieder am 16. April 2007. „Szuras Plan“ interessierte 0,22 Millionen Bundesbürger, der Markanteil pendelte sich bei 7,6 Prozent ein. 0,18 Millionen „junge“ Zuschauer reichten zu 10,6 Prozent Marktanteil. Die letzte Folge „Der Abschied“ holte dann am 23. April 2007 den schlechtesten Wert der gesamten ersten Staffel. 0,18 Millionen Zuschauer hatten 6,5 Prozent Marktanteil zur Folge. Mit 0,15 Millionen Werberelevanten und 9,3 Prozent Marktanteil blieb man auch weit hinter den Erwartungen zurück.
Im Durchschnitt sahen 0,79 Millionen Zuschauer «Invasion» und daraus resultierte ein Markanteil von 6,3 Prozent bei allen Zuschauern. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen reichten durchschnittlich 0,59 Millionen dieser Altersklasse zu 9,8 Prozent Marktanteil. Wenn man nur auf die Quoten der Nachtausstrahlung achtet, wäre die Serie sogar ein kleiner Erfolg geworden. Die letzten zwölf Episoden kamen so auf 7,7 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum sowie auf 11,0 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Glück im Unglück für ProSieben: Da der US-Sender ABC «Invasion» nach der ersten Staffel absetzte, muss ProSieben keine weiteren Staffeln mehr einkaufen.
25.04.2007 14:05 Uhr
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Markus Ruoff
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Quelle: ProSieben