«Kreis runde Sache»: Zähne und Zellulitis

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: «Verliebt in Berlin».

Man nehme ein hässliches Entlein, ein paar gut aussehende Schauspieler und eine große Portion Liebe-Hick-Hack. Fertig ist der Pilcher-Quark á la Sat.1. So oder so ähnlich funktionierte das Konzept von „Verliebt in Berlin“ bis zum Herbst vergangenen Jahres. Doch dann zog man noch weiter an den Haaren der Geschichten und verlor einen großen Teil der Fans.

Gut, könnte man nun meinen, denn ein Ende der stupiden Super-Serie war zum Greifen nah. Doch weit gefehlt: Sat.1 tut alles – wirklich alles! -, um dem Format das Überleben zu sichern. Dafür fliegt man eigens das längst verschwundene Entlein wieder ein, das im letzten Jahr pünktlich zur als Höhepunkt der Weltgeschichte gefeierten TV-Hochzeit keine Probleme mehr mit Zähnen und Zellulitis hatte.

Jetzt darf man – oder besser: Frau – also endlich erfahren, was Lisa in den vergangenen Monaten so alles angestellt hat. Wie die Hochzeitsnacht verlief, wohin sie ihre Hochzeitsreise führte und vielleicht auch, warum sie dem Fettanzug die kalte Schulter zeigte. Und sollte das Publikum nach ihrem mehrwöchigen Auftritt wirklich keine Lust mehr auf „Verliebt in Berlin“ haben, kann sie ja immer noch als Programmansagerin für „Alles Betty“ auftreten.

Der US-Hit läuft nämlich auch bald Sat.1 und erzählt die gleiche Geschichte wie schon „Verliebt in Berlin“. Da fragt man sich, wie viel Lust die Deutschen noch auf diese Serie haben. Und sollte sowohl Lisas Rückkehr als auch „Betty“ nicht den Aufschwung bringen, verwandelt sich eben Sat.1 selbst in ein hässliches Entlein: Mit Fettpölsterchen aus Frust und Augenringen von den schlaflosen Nächten.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.