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Die Kritiker: «Pfarrer Braun: Das Erbe von Junkersdorf»

Nach den großen Erfolgen der vorangegangenen Episoden schlüpft der Bilderbuchbajuware Ottfried Fischer („Der Bestseller“, „Der Bulle von Tölz“) erneut in die Rolle des mit allen Weihwassern gewaschenen Hobbyschnüfflers. Unter der versierten Regie von Wolfgang F. Henschel („Der Bulle von Tölz“) ermittelt der populäre Schauspieler und spitzzüngige Kabarettist diesmal in Bamberg und Umgebung.

Story
Pfarrer Braun, der vom Bischof nach Junkersdorf beordert wird, um dort der alten Gräfin die letzte Ölung zu erweisen, eilt ans Sterbebett von Marietta von Junkersdorf. Die Familie ist bereits in großer Freude, weil die Gräfin einiges zu vererben scheint. Doch überraschender Weise verlangt sie nicht etwa um die letzte Ölung – Braun soll die eigenwillige Aristokratin mit ihrer Jugendliebe Max vermählen. Marietta will auf diese Weise die habgierigen Verwandten austricksen, die schon ungeduldig auf ihr Ableben warten. Braun ahnt nicht, in welches Wespennest von Erbschleichern er damit sticht – bis innerhalb kürzester Zeit seltsame Tode auf der Burg eintreten, die möglicherweise durch Fremdverschulden hervorgerufen wurden. In dieser schwierigen Situation bittet die todkranke Gräfin ihren Pfarrer Herrn Braun nicht nur um seelischen, sondern auch um kriminalistischen Beistand. Braun beginnt mit Hilfe von Margot und Armin den Tätern auf die Spur zu kommen.

Darsteller
Ottfried Fischer («Der Bulle von Tölz») ist Pfarrer Braun
Hansi Jochmann («Mobbing Girls») spielt Margot Roßhauptner
Antonio Wannek («Störtebeker») ist Armin
Hans-Michael Rehberg («Tod eines Keilers») ist Bischof Hemmelrath
Gilbert von Sohlern («Hilfe, die Familie kommt!») spielt Priester Mühlich
Peter Heinrich Brix («Großstadtrevier») ist Kommissar Geiger
Rosemarie Fendel («Famiglie Sonnenfeld») ist Gräfin Marietta
Elert Bode («Weihnachten auf Eis») ist Max

Kritik
Bemängelt wurde bei der letzten Folge von «Pfarrer Braun» die fehlende Spannung. In der neuen Episode «Das Erbe von Junkersdorf» wird aber einiges, was das letzte Mal fehlte, wieder gut gemacht.

Pfarrer Braun, der wie gewohnt von dem gemütlichen Ottfried Fischer gespielt wird, ist auch dieses Mal wieder durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Die Vertrautheit zu Gott, die dem Pfarrer zu Eigen ist, wird auch hier wieder deutlich, aber sehr charmant umgesetzt. So erhält Pfarrer Braun beispielweise am Tatort bei der Suche nach Hinweisen ein göttliches Zeichen, womit es dem Priester schnell gelingt Verknüpfungen zu erstellen.

Nicht nur die Detektivarbeit, sondern auch die Nebengeschichte von Margot Roßhauptner (Hansi Jochmann), der passend zum Titel auch etwas vererbt wurde, gestaltet sich nett und amüsant.Einzig die teilweise plötzlich auftretenden Schafherden, die die komplette Straße versperren, wirken übertrieben und sind einfach zu viel des Guten. Eine witzige Idee hingegen hatten die Macher der Serie mit dem „Bibel-Navigationssystem“, welcher immer lauthals „Amen“ ruft, sobald es eine neue Wegbeschreibung abgibt.

Die Musik passt einmalig zu Ottfried Fischer und seiner Rolle des Pfarrer Braun. Ein bisschen wirkt sie tapsig, zugleich auch anpirschend. Genau so, wie der Pfarrer ermittelt. Die schauspielerische Darbietung ist sehr zu loben. Jeder gibt sein Bestes und das merkt der Zuschauer auch.

Ein besonders charmanter Gast in dieser Folge ist der liebe Glückshund, der während des Films so viel Gutes tut, das er den Namen „Engelchen“ bekommt.«Pfarrer Braun: Das Erbe von Junkersdorf» überzeugt von Anfang bis – fast – zum Ende. Der Schluss wirkt ein bisschen unglaubwürdig und die Liebesgeschichte zwischen Armin (Antonio Wannek) und Joana (Annalena Duken) entwickelt sich einfach zu rasant.

Dennoch hat der Zuschauer während dieser «Pfarrer Braun» Episode durchaus Spaß und kann ausgiebig lachen. So ist der Film im Großen und Ganzen empfehlenswert – und man wird sehen: Vielleicht sind ja schon bei der nächsten Folge die Makel der diesigen aufgehoben.

Die ARD zeigt «Pfarrer Braun: Das Erbe von Junkerdorf» am Donnerstag, den 05. April 2007 um 20:15 Uhr
04.04.2007 12:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/19520
Alexandra Pezely

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Tags

Kritiker

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