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«Kreis runde Sache»: Dollarzeichen im Hintern
An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: EM-Rechte.
Man stelle sich vor, es ist Fußball-EM und keiner darf zuschauen. Die besten Mannschaften des Kontinents treffen aufeinander, zeigen spannende Zweikämpfe, atemberaubende Tore, unfassbar geniale Spielzüge – nur das Free-TV-Publikum blickt in die Röhre. Nix zu sehen - schwarzer Bildschirm oder im schlimmsten Fall nur sülzige Telenovela und sonstige Schmarotzer-Gerichtsformate.
Dieses Szenario war bis zuletzt gar nicht so unwahrscheinlich, beobachtet man die Rechtvergabe für die Europameisterschaft. Weil Fernsehvermarkter die Dollarzeichen offenbar nicht nur in den Augen, sondern mittlerweile auch im Hintern zu haben scheinen, rückte der Cup für Normalsterbliche für einen Augenblick in weite Ferne.
Was wäre nur gewesen, wenn wir wirklich auf spannende Zweikämpfe, atemberaubende Tore, unfassbar geniale Spielzüge hätten verzichten und uns stattdessen mit schleimigem Alternativprogramm hätten herumärgern müssen? Kaum vorstellbar, Ballacks Freistöße zu verpassen und Jogis Spielanalysen nur noch in den „Tagesthemen“ erleben zu dürfen.
Und was wäre mit Kerner und Klopp gewesen? Halten sie es wirklich aus, gemeinsam mit ihren Ehefrauen zu Hause auf der Couch die Spiele der deutschen Elf im Pay-TV zu verfolgen? Einzig Delling und Netzer hielten eine Nicht-Ausstrahlung der EM für vorteilhaft: So hätten sie endlich mehr Zeit für einander und könnten die Partien auch mal ohne Krawatte anschauen.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am kommenden Montag - natürlich bei Quotenmeter.de. In den nächsten Tagen macht unser Kolumnist Urlaub, er wird am Mittwoch und Freitag von Fabian Böhme vertreten.
26.03.2007 00:00 Uhr
Kurz-URL: qmde.de/19368
Alexander Krei
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Quelle: Quotenmeter.de
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Tags
• runde Sache
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