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RTL behält Schumi als Knetfigur

Manfred Loppe, der Sportchef des Senders RTL, hält es aktuell nicht für total sicher, dass die Zuschauerzahlen sinken werden.

Logo: RTL; Grafik: Quotenmeter.deIn der Nacht von Donnerstag auf Freitag findet das erste freie Training zum Grand Prix in Australien – dem Formel 1-Saisonauftakt - statt. In der Sportredaktion dürfte man der neuen Saison in jedem Fall mit gemischten Gefühlen entgegen gehen. Die Zuschauerzahlen der Rennen werden sicherlich höher sein, als die Quoten, die das aktuelle Sonntag-Nachmittag-Programm einfährt. Dass Schumis Rücktritt aber Einbußen mit sich bringt, scheint fast sicher. Nicht umsonst hat der Kölner Sender die Werbepreise für diese Saison um 20 Prozent gesenkt.

RTL ist also darauf eingestellt, dass die Zuschauerzahlen bröckeln. Allerdings – dies sagte RTL-Sportchef Manfred Loppe im Tagesspiegel, es gäbe in Fachkreisen auch die Erwartung, dass das Gegenteil der Fall sein könnte. Ganz von Michael Schumacher trennen möchte man sich dennoch nicht. Der Kerpener ist weiterhin fester Bestandteil der Übertragungen. Zwar nicht als Mensch, aber immerhin als Knetfigur taucht er regelmäßig in einer Satire-Rubrik auf.



Dies ist nicht die einzige Neuerung, die RTL parat hält. Optische Veränderungen kündigte der RTL-Sportchef im Interview an. „Nach drei Jahren haben wir ein neues Design“, ein Design, durch das sich der Gesamtauftritt der Live-Übertragungen verändern werde. Reale Bilder der Fahrer sollen in dieser Saison erstmals mit 3D-Animationen kombiniert werden. Als „dynamisch und farbintensiv“ beschreibt Loppe das neue Outfit.

Weiterhin auf der Kippe stehen die Skisprung-Übertragungen beim Kölner Sender. Man habe aber nicht vor aufzugeben, erklärte Loppe. Derzeit analysiere man die Zahlen des vergangenen Winters, „den es ja nicht wirklich gegeben hat“, sagt er und spielt damit auf die warmen Temperaturen an. Geht es nur nach den Zahlen, könnte es durchaus weitergehen, denn die Springen lagen quotentechnisch über dem Senderschnitt – allerdings nicht weit drüber. Demnach wird sich RTL bei der neuen Rechtevergabe finanziell wohl kaum verausgaben. Die Bieterfrist für die TV-Rechte endet am 23.März 2007, auch RTL werde ein Angebot abgeben, so Loppe.

Auch bei der Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz möchte man eine Rolle spielen, Live-Rechte daran seien „sehr interessant“. Andere Sportarten außer Fußball, Boxen, Formel 1 und Skispringen werden in absehbarer Zeit beim Kölner Sender aber nicht zu sehen sein.
15.03.2007 10:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/19230
Manuel Weis  •  Quelle: Tagesspiegel

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RTL

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